Gesundheitspolitik

Antidepressiva bewertet

IQWiG schließt Kosten-Nutzen-Bewertung ab

BERLIN (ks) | Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat seine erste Kosten-Nutzen-Bewertung (KNB) abgeschlossen. Auch wenn das Instrument für die Praxis überholt ist, freut sich das IQWiG über den „erfolgreichen Probelauf“. Zumindest einmal sollte die eigens hierfür entwickelte Methode der Effizienzgrenze angewendet werden.

Im Dezember 2009 hatte der Gemeinsame Bundesausschuss das IQWiG beauftragt, die Kosten-Nutzen-Relation von Venlafaxin, Duloxetin, Bupropion und Mirtazapin im Vergleich zu weiteren verfügbaren Wirkstoffen und zu Placebo zu ermitteln. Zwar fehlten dem IQWiG für einige Wirkstoffe relevante Daten. Am Ende kommt es aber zu dem Ergebnis, dass bei allen vier Medikamenten der aktuelle Erstattungsbetrag über den aus den jeweiligen Effizienzgrenzen abgeleiteten „angemessenen“ Preisen liegt. Allerdings wurden Mirtazapin und Venlafaxin inzwischen in eine Festbetragsgruppe eingeordnet, sodass der aktuelle Preis näher an die Effizienzgrenze herangerückt sein dürfte.

Letztlich sind die Ergebnisse nicht entscheidungsrelevant. Heute gibt es die frühe Nutzenbewertung. Für IQWiG-Leiter Jürgen Windeler könnten die KNB-Ergebnisse aber „ein wichtiger Baustein sein, wenn es darum geht, über Preise zu verhandeln und Entscheidungen über Erstattungen zu treffen“. 

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