Gesundheitspolitik

Mehr Geld für Ärzte

BERLIN (az) | Das Honorar für niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten wird 2014 um eine Korridorsumme zwischen 590 und 800 Millionen Euro steigen.

Am 25. September haben sich Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und GKV-Spitzenverband im Erweiterten Bewertungsausschuss unter Vermittlung des Vorsitzenden des Gremiums auf eine Vereinbarung auf diesen Honoraranstieg für das kommende Jahr verständigt.

GKV-Spitzenverband: Vertretbarer Kompromiss

„Aus unserer Sicht ist das Ergebnis ein vertretbarer Kompromiss, der Kostensteigerungen in den Arztpraxen ausreichend berücksichtigt und einen weiteren Beitrag zur Förderung der haus- und fachärztlichen Grundversorgung einschließt“, kommentierte GKV-Sprecherin Ann Marini die beschlossene Honorarerhöhung. Auf dieser Grundlage sei jetzt in den einzelnen Regionen insbesondere über den Anstieg des Behandlungsbedarfs zu verhandeln. „Erst dann steht fest, was der einzelne Arzt im kommenden Jahr tatsächlich an Honorarplus erhalten wird“, so Marini.

Inflationsausgleich wird aufgefangen

Freut sich über die Honorarerhöhung: KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Köhler

Der nun erhöhte Orientierungswert wirke sowohl auf die Morbiditätsorientierte Gesamtvergütung als auch auf die Extrabudgetäre Gesamtvergütung sowie auf die förderungswürdigen Leistungen aus, hob der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Köhler hervor. Zudem sei mit dieser Steigerung die Vereinbarung eines Routineverfahrens für den Inflationsausgleich in den Praxen verbunden. Laut Köhler könne dieser zumindest einen Teil der steigenden Kosten in den nächsten Jahren auffangen. Außerdem verständigten sich beide Seiten auf eine weitere Förderung der Grundversorgung um 140 Millionen Euro, die jeweils hälftig dem hausärztlichen und fachärztlichen Bereich zugutekommen sollen. „Wir brauchen niedergelassene Ärzte für die wohnortnahe Versorgung vor Ort“, erläuterte KBV-Vorstand Regina Feldmann.

Der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Dr. Dirk Heinrich, ist mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Die Honorarentwicklung findet seiner Meinung nach keinen Anschluss an die Kostenentwicklung. Der von den Krankenkassen kalkulierte Anstieg um 800 Millionen Euro sei „schlichtweg falsch“, weil diese Zahl die regionalen Ergebnisse enthalte, die erst noch verhandelt werden müssten. 

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