Gesundheitspolitik

„Bild“ rät ab

Wieder eine Liste „ungeeigneter Medikamente“

BERLIN (jz)| Nach dem „Stern“ hat sich in der vergangenen Woche auch die „Bild“ rezeptfreien Arzneimitteln gewidmet, die nicht geeignet sein sollen, Leiden zu lindern: Von den von „Stiftung Warentest“ überprüften 2000 Medikamenten fielen 600 durch, berichtete die Zeitung in der vergangenen Woche und präsentierte in zwei Ausgaben die bekanntesten gegen Erkältung, Halsentzündung, Schnupfen, Verstopfung, Durchfall, Sodbrennen, Kreislauf- und Altersbeschwerden, Ohrenschmerzen, Mundschleimhautentzündung, Narben, Läuse, Linsentrübung, nervöse Herzbeschwerden und Verbrennungen.

31 kritische Mittel

Insgesamt 31 Arzneimittel listet die Bild-Zeitung auf. Sie alle sollen „nicht so wirken, wie sie sollten“ – oder können „sogar schädlich sein“. Die Mehrheit erhielt von Stiftung Warentest das Urteil „wenig geeignet“, viele wurden als „nicht sinnvolle Kombination“ bewertet – für einige galt beides. Auf der Internetseite der Warentester heißt es, die Arzneimittel seien in arzneimitteltypischen Darreichungsformen und für die Anwendungsbereiche, die der Hersteller für sein Produkt beanspruche, bewertet worden. Basis der Bewertung seien veröffentlichte wissenschaftliche Fachliteratur, klinische Studien sowie veröffentlichte Publikationen von Institutionen, die im Auftrag des Gesetzgebers nach den Kriterien der Evidenzbasierten Medizin Nutzenbewertungen therapeutischer Interventionen vornehmen, etwa die Dossiers des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Fachliche Unterstützung bei der Arzneimittelbewertung leistete unter anderem der Gesundheitsökonom Gerd Glaeske. Interessierte können in einer Datenbank auf der Internetseite von Stiftung Warentest alle Arzneimittel-Tests abrufen – gegen Entrichtung einer Gebühr von einem Euro pro Medikament.

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