Gesundheitspolitik

Apothekenzahl sinkt weiter

151 Apotheken weniger im ersten Halbjahr – nur die Zahl der Filialapotheken steigt

BERLIN (ks) | Im ersten Halbjahr 2013 haben in Deutschland 226 Apotheken für immer ihre Türen geschlossen. Ihnen gegenüber standen 75 Neueröffnungen. Damit gab es zum Stichtag 30. Juni 2013 noch insgesamt 20.770 Apotheken in der Republik, 151 weniger als Ende 2012.Dies geht aus einer aktuellen ABDA-Statistik hervor.

Damit setzt sich der Trend des letzten Jahres fort. 2012 hatten 501 Apotheken geschlossen und nur 184 neu eröffnet – ein Saldo von 317. Auf diesem Niveau geht es 2013 weiter. Zum 30. Juni 2013 existierten in Deutschland 16.824 Haupt- und 3946 Filialapotheken. Ende 2012 waren es noch 17.068 Haupt- und 3853 Filialapotheken.

In absoluten Zahlen verschwanden die meisten Apotheken in Nordrhein-Westfalen. Hier schlossen innerhalb der ersten sechs Monate dieses Jahres bereits 60 Apotheken, 15 eröffneten neu. In Nordrhein gab es Ende Juni insgesamt 22 Apotheken weniger als noch am 31. Dezember 2012, in Westfalen-Lippe sank die Zahl um 23. Mit insgesamt 4507 Betriebsstätten hat Nordrhein-Westfalen aber noch immer die meisten Apotheken. Bayern steht mit seiner Apothekenzahl auf Platz 2: Hier gab es Ende Juni 3312 Betriebsstätten, 35 weniger als Ende 2012. In Baden-Württemberg ging die Zahl im ersten Halbjahr 2013 um 18 auf nunmehr 2652 Apotheken zurück.

Keine Verluste gab es dagegen in Sachsen-Anhalt (617) und Schleswig-Holstein (712). Brandenburg ist das einzige Bundesland, in dem in den ersten sechs Monaten des Jahres noch keine Apotheke schloss. Dafür gab es zwei Neueröffnungen, sodass es nun 575 Apotheken im Land gibt. Und auch Mecklenburg-Vorpommern kommt nach einer Schließung und zwei Neueröffnungen auf eine Apotheke mehr – insgesamt sind es 410.

Die Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Gabriele Regina Overwiening, betonte letzten Donnerstag bei einer politische Diskussionsrunde im Rahmen der ABDA-Kampagne „Gesundheit Wählen“, die sinkenden Apothekenzahlen seien „ganz klar das Ergebnis aus den massiven Spargesetzen“. In Westfalen-Lippe liege die Zahl auf dem niedrigsten Stand seit 30 Jahren. Und Overwiening sieht den Trend noch lange nicht beendet. Dabei wies sie auch auf die besondere Problematik von Filialapotheken hin: „Wenn wir in den nächsten Jahren 500 bis 600 Kollegen in den Ruhestand verlieren“, könnten dadurch gleich mehrere Apotheken auf einmal weg sein.  

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