Gesundheitspolitik

ABDA will weiter auf Facebook diskutieren

Aufträge des letzten Apothekertages abgearbeitet: Keine Promis für Imagewerbung

BERLIN (lk) | Der Deutsche Apothekertag (DAT) 2012 in München gab der ABDA einige Arbeits- und Prüfaufträge mit auf den Weg. Diese sind jetzt weitgehend abgearbeitet. Die ABDA hat die Ergebnisse in einem Fortschreibungsbericht den Delegierten vorgelegt. Zwei Punkte erregten besondere Aufmerksamkeit: Die Facebook-Kommentare und Imagewerbung für den Apothekerberuf.

Die Kommentarfunktion auf ihrer Facebook-Seite will die ABDA jedenfalls nicht stilllegen. Stattdessen sollen Regeln für den sachlichen Umgang mit dem Diskussionsforum geschaffen werden. Damit lehnt der Geschäftsführende ABDA-Vorstand einen Beschlussvorschlag des DAT vom Herbst 2012 ab, der zur Beratung in die Ausschüsse verwiesen worden war. Darin hatten die Delegierten angesichts der ausufernden und teilweise beleidigenden Kommentare ein Abschalten der Kommentarfunktion gefordert. „Die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker spricht sich dafür aus, die Diskussion im Berufsstand, gerade auch in den elektronischen Medien, zu versachlichen“, hieß es im Antrag. Der in verschiedenen Internetforen praktizierte Stil werde in der Öffentlichkeit und auch von Vertretern der Politik wahrgenommen und schade dem gesamten Berufsstand und dem Ansehen der Apotheker erheblich. Neben der Deaktivierung der Kommentierungsfunktion auf der eigenen Facebook-Seite verlangten die Delegierten die Einrichtung eines Diskussionsforums im internen Bereich der ABDA-Webseite. Dies solle weitere Diskussionen berufsintern ermöglichen und fördern.

Der Antrag war von der Hauptversammlung in den Ausschuss verwiesen worden.

Netiquette statt Abschaltung

Beraten wurde er dann im PR-Ausschuss. Dieser sprach sich dagegen aus, die Kommentierungsmöglichkeit vollständig zu deaktivieren. „Hauptargument war der mit der Abschaltung verbundene Verlust einer modernen Kommunikationsmöglichkeit, die die Chance bietet, insbesondere jüngere Zielgruppen anzusprechen und die Kampagnenfähigkeit der ABDA zu steigern“, heißt es im Fortschreibungsbericht der ABDA.

Statt der Deaktivierung sollen Maßnahmen für den Umgang mit unsachlichen Kommentierungen getroffen werden, zum Beispiel die Aufstellung einer „Netiquette“, einer Black List, von Blockierungen und Leitlinien für die redaktionelle Betreuung. Für den kommenden DAT empfiehlt der Geschäftsführende Vorstand der Mitgliederversammlung, die Kommentierungsfunktion auf der Facebook-Seite der ABDA „bis auf Weiteres“ offenzuhalten und zugleich Maßnahmen für den Umgang mit unsachlichen Kommentierungen zu treffen.

Öffentlichkeitsarbeit mit Apothekern statt Promis

Auch einen zweiten Vorschlag der Delegierten des letzten DAT will die ABDA nicht übernehmen. Die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker hatte die ABDA aufgefordert zu prüfen, ob Personen, die in Fernsehsendungen positiv den Apothekerberuf darstellen, in die Öffentlichkeitsarbeit der ABDA eingebunden werden können. Der Antrag war ebenfalls in den Ausschuss verwiesen worden. Auch hier war wieder der PR-Ausschuss gefragt. Er kam zu dem Ergebnis, dass eine „Einbindung von durch Fernsehsendungen bekannten Persönlichkeiten in die ABDA-Öffentlichkeitsarbeit derzeit nicht als sinnvoll angesehen werden kann“, heißt es im Bericht. Stattdessen sollen vorrangig die Repräsentanten der ABDA und der Mitgliedsorganisationen sowie die Apothekerinnen und Apotheker selbst als Träger der Botschaften des Verbandes platziert werden. Damit sei der Prüfauftrag erledigt, so die Vorlage. 

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