Gesundheitspolitik

Panne: Grüne korrigieren ihr Wahlprogramm

Aufgeweichte Parität: Wer war doch gleich verantwortlich?

Berlin (lk). Mit einer neuen Aussage zu den Krankenversicherungsbeiträgen haben die Grünen letzte Woche die Kurzfassung ihres Wahlprogramms korrigiert. Die Partei hatte in der Vorläuferversion kritisiert, dass die nicht mehr paritätische Finanzierung der GKV-Beiträge durch Arbeitnehmer und Arbeitgeber ein "fataler Wechsel" sei – und die Verantwortung hierfür der schwarz-gelben Bundesregierung in die Schuhe geschoben. Tatsächlich wurde die Parität unter Rot-Grün aufgeweicht.

Jetzt heißt es im Kurzprogramm wörtlich: "Bereits seit Längerem müssen die Versicherten höhere Beiträge zahlen als die Arbeitgeber. Schwarz-Gelb will den Solidarausgleich innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung immer weiter abbauen. Die steigenden Gesundheitsausgaben sollen über pauschale Zusatzbeiträge alleine den Versicherten aufgebürdet werden. Das heißt, Chefin und Sekretär zahlen genau gleich hohe Zusatzbeiträge, obwohl die Chefin viel mehr verdient." Verschwiegen wird dabei allerdings, dass die Abkehr der Parität von der rot-grünen Bundesregierung beschlossen wurde: Seit dem 1. Januar 2005 müssen Arbeitnehmer 0,9 Prozentpunkte mehr Beitrag zahlen als die Arbeitgeber.

Vor der Korrektur lautete die Passage: "Außerdem hat Schwarz-Gelb in der gesetzlichen Krankenversicherung einen fatalen Wechsel eingeleitet: Die Beiträge werden nicht mehr zur Hälfte zwischen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aufgeteilt. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zahlen heute bereits mehr." Der Irrtum war der CDU-Parteizentrale im Konrad-Adenauer-Haus aufgefallen und von CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe publik gemacht worden.

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