Gesundheitspolitik

vfa: Die Pipeline ist gut gefüllt

Verband wünscht sich jedoch Maßnahmen zur Verbesserung des Standorts Deutschland

Berlin (ks). Die Mitgliedsunternehmen des Verbands forschender Pharma-Unternehmen (vfa) haben derzeit 324 Projekte in der Pipeline, die die Chance haben, bis 2017 den Patienten zur Verfügung zu stehen. Dies berichtete letzte Woche der vfa-Vorsitzende Dr. Hagen Pfundner. Sie sollen mehr als 110 Krankheiten besser behandelbar machen.

Laut der aktuellen Befragung des vfa unter seinen Mitgliedsunternehmen entwickeln diese derzeit besonders viele neue Medikamente gegen Krebs (33%) und Entzündungskrankheiten wie Rheuma und multiple Sklerose (17%). Es folgen Arzneimittel gegen Infektionskrankheiten (12%) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (8%).

Auch wenn aus der Industrie immer wieder Kritik an einigen Punkten der frühen Nutzenbewertung laut wird – Deutschland ist noch immer ein wesentlicher Standort für die forschenden Hersteller. 12% der neuen Wirkstoffe kämen aus deutschen Labors, betonte Pfundner. Und Deutschland sei bei klinischen Studien weltweit noch die Nummer zwei – nach den USA und vor Großbritannien und Kanada.

Allerdings habe sich Deutschland auch einige "Fallstricke" geschaffen. Pfundner gibt zu bedenken, dass ein global tätiges Pharma-Unternehmen die Erforschung und Erprobung neuer Arzneimittel international auf alle Patientenbelange und Anforderungen von Regulierungsbehörden ausrichten müsse. Studien nur für Deutschland zu machen, weil der G-BA andere Auffassungen vertritt oder andere Vergleichstherapien sehen möchte als die europäischen Zulassungsbehörden, sei sehr schwierig, so Pfundner.

Steuerliche Förderung statt Zwangsrabatt

Wenn die Politik erkenne, dass die Gesellschaft in mehrfacher Hinsicht von den neu entwickelten Medikamenten profitiert – auch durch weniger Arbeitsausfälle, Frühverrentungen und Pflegebedürftigkeit – sieht Pfundner den Standort Deutschland auch weiterhin gesichert. Anreize müsse es aber schon geben, etwa durch eine steuerliche Forschungsförderung statt gesetzlicher Zwangsrabatte.

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