Wirtschaft

Schlecker-Nachfolger Dayli pleite

Österreichische Drogeriekette beantragt Insolvenz

(wes). Eigentlich wollte die österreichische Drogeriekette Dayli auch in Deutschland ehemalige Schlecker-Filialen übernehmen. Doch nun kam nach wochenlangen Gerüchten und Querelen das Aus. Am Donnerstag stellte Dayli-Chef Rudolf Haberleitner beim Landesgericht Linz einen Insolvenzantrag.

Zeitungsberichten zufolge seien die Dayli-Filialen in Österreich bereits seit einigen Wochen nicht mehr mit neuer Ware versorgt worden, Lieferanten und Mitarbeiter hätten kein Geld mehr bekommen. Insgesamt sei das Unternehmen mit 49 Mio. Euro überschuldet.

Die für Deutschland angekündigte Übernahme von ehemaligen Schlecker-Filialen war immer wieder verschoben worden. Zuletzt war für den Mai eine Testphase angekündigt worden, die aber nicht startete.

Erst im letzten Jahr hatte der Investment-Fonds von Rudolf Haberleitner die Drogeriekette aus der Schlecker-Insolvenzmasse übernommen.

Die Drogeriemärkte sollten zu modernen Tante-Emma-Läden mit angeschlossenen Imbissen umgebaut werden. Dadurch sollte eine Öffnung auch am Sonntag ermöglicht werden. Allerdings war die Sonntagsöffnung nicht genehmigt worden. Die Gewerkschaften warfen Dayli vor, durch diesen Trick außerdem in den Tarifvertrag für die Gastronomie wechseln zu wollen, der für das Unternehmen günstiger kommen würde. "Gründe für die Insolvenz sind unter anderem, dass Teile des Nahversorger-Konzepts nicht wie geplant umgesetzt werden konnten", teilte Dayli mit.

Dayli hat in Österreich über 800 Filialen, dazu kommen fast 500 weitere Standorte in Italien, Polen, Luxemburg und Belgien. Insgesamt sind rund 3500 Mitarbeiter von der Insolvenz betroffen. Wie viele ihren Job verlieren werden, ist noch unklar. Laut Spiegel online sind bereits im Juni 103 Filialen in Österreich geschlossen worden, dabei verloren 330 Mitarbeiter ihren Job.

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