Gesundheitspolitik

Westfalen-Lippe: Mehr Nacht- und Notdienste

Nacht- und Notdienstregelung als lernendes System

Berlin (lk). Der Protest der CDU-Senioren von Recklinghausen hatte Erfolg: Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe will in den Wintermonaten den Nacht- und Notdienst ausweiten. Darüber wurde nach Angaben des Vorsitzenden der Senioren-Union Recklinghausen, Helge Benda, mit Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening eine mündliche Vereinbarung erzielt. Über die genaue Anzahl der Nacht- und Notdienstapotheken muss aber noch weiter verhandelt werden.

Michael Schmitz, Geschäftsführer der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, bestätige die Grundsatzeinigung. In der vergangenen Woche habe ein Gespräch zwischen Kammerpräsidentin Overwiening und Benda stattgefunden. Overwiening habe die Nacht- und Notdienstregelung dabei als "lernendes System" vorgestellt. Die bisherige Erfahrung nach der Umstellung der Notdienstbezirke habe gezeigt, dass der Nacht- und Notdienst deutlich stärker an Wochenenden und an Feiertagen in Anspruch genommen werde. Daher werde die Kammer die Zahl der Apotheken an Sonn- und Feiertagen "verdichten", so Schmitz.

Diese Regelung soll von Oktober bis April greifen. CDU-Seniorenchef Benda: "Das sind die Monate mit deutlich erhöhter Krankheitshäufigkeit." Über die Anzahl der Not- und Nachtdienstapotheken muss laut Kammergeschäftsführer Schmitz noch entschieden werden. Da der Nacht- und Notdienstplan für dieses Jahr bereits feststehe, werde die Ausweitung erst im Januar 2014 starten. Bei der Neuregelung sollen die Unterschiede zwischen Stadt und Land stärker berücksichtigt werden. Benda: "Wir wünschen uns nicht nur mehr dienstbereite Apotheken, sondern auch eine gleichmäßigere Verteilung."

Unterschriftenprotest, aber keine Beschwerde

Laut Kammergeschäftsführer Schmitz liegt aus dem Protestbezirk Castrop-Rauxel "bis heute keine einzige Beschwerde" vor. In der Region Castrop-Rauxel hatten die CDU-Senioren im April eine Unterschriftenaktion für eine Ausweitung der Nacht- und Notdienste gestartet. Laut Schmitz leben im Kammerbezirk 8,5 Millionen Menschen. Im Jahr werde der Notdienst von maximal 420.000 Patienten beansprucht. Schmitz: "Rein statistisch geht jeder Einwohner alle 20 Jahre mal zum Notdienst."

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