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Mehr Medikamente, weniger Kosten

KKH-Allianz freut sich über sinkende Arzneimittelausgaben 2011

BERLIN (ks). Im Jahr 2011 erhielt jeder der 1,8 Millionen KKH-Allianz-Versicherten in öffentlichen Apotheken Medikamente für knapp 374 Euro auf Rezept. Diesen statistischen Durchschnitt vermeldete die Kasse vergangene Woche. Die Ausgaben für Medikamente sanken damit um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, obwohl die Zahl der abgegebenen Rezepte leicht gestiegen ist. Es waren somit Rabatte, die für die Entlastung sorgten.

Ursächlich für die gesunkenen Kosten sind laut KKH-Allianz insbesondere die vom Gesetzgeber beschlossenen Rabattregelungen: die Anhebung der Herstellerrabatte und des Apothekenrabattes sowie der Großhandelsabschlag auf den Herstellerpreis. "Ohne diese Beschlüsse wären unserer Versichertengemeinschaft Mehrkosten von 43,5 Millionen Euro entstanden", erklärte der Vorstandschef der KKH-Allianz Ingo Kailuweit. Hinzu kommen Rabatte mit Arzneimittelherstellern. Hier habe sich das realisierte Einsparpotenzial im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt, so die Kasse. Nach Abzug aller Rabatte kam die KKH-Allianz 2011 auf Arzneimittelausgaben in Höhe von 683 Millionen Euro.

Kailuweit freut sich, dass der "jahrelange Automatismus, dass mit jeder Jahreszahl auch die Arzneimittelkosten steigen", nun durchbrochen ist. Allerdings werde diese Entwicklung nur Bestand haben, wenn die Politik weiterhin zu ihrer Entscheidung stehe, die Versichertengemeinschaft durch Pharma-Rabatte zu entlasten. Kailuweit: "Wir hoffen darauf, dass die Bundesregierung beim Arzneimittelbereich Kurs hält und hier keine neuen Finanzrisiken für die Kassen entstehen lässt."

Dass die Regierungskoalition den erhöhten Zwangsabschlag für verschreibungspflichtige Arzneimittel ohne Festbetrag vorzeitig antasten will, steht allerdings nicht zur Diskussion. Zwar ist das Bundesgesundheitsministerium rechtlich verpflichtet, regelmäßig zu überprüfen, ob die Rabatte noch gerechtfertigt sind. Doch diese Prüfung fand gerade erst statt – mit negativem Ergebnis für die Pharmahersteller.



DAZ 2012, Nr. 7, S. 32

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