Aus der Hochschule

Fokus: Medizinische Chemie

Mehr als 1270 Wissenschaftler aus 52 Nationen nahmen am 22. Internationalen Symposium für Medizinische Chemie (ISMC 2012) teil, das vom 2. bis 6. September im Berliner Tagungszentrum Estrel stattfand.
Prof. Dr. Bernd Clement,Tagungspräsident des ISMC 2012.  Foto: privat

Das ISMC 2012 wurde gemeinsam von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), Fachgruppe Medizinische Chemie, und der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG), Sektion Pharmazeutische/Medizinische Chemie, im Auftrag der Europäischen Föderation für Medizinische Chemie (EFMC) organisiert. Die beiden Tagungspräsidenten Bernd Clement (Universität Kiel) und Eckhard Ottow (Bayer HealthCare, Berlin) sowie der EFMC-Präsident Hans-Ulrich Stilz (Sanofi-Aventis, Frankfurt) eröffneten das Symposium. Günter Stock (Gesundheitsmetropole Berlin-Brandenburg) hielt den Einführungsvortrag "Berlin: Die dynamische Wissenschaftsmetropole stellt sich den Herausforderungen und Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts".

Themengruppen

Themen der 100 Referate waren u. a.

  • neue Wirkstoffe zur Behandlung von z. B. Entzündungen, Krebs, Infektionen, Diabetes, Herz-Kreislauf- und ZNS-Erkrankungen.

  • Identifizierung und Optimierung von Leitstrukturen,

  • Drug Design und Profiling,
  • neue Test- und Vorhersagemethoden zum Metabolismus und zur Sicherheit von Arzneistoffen,

  • Therapie von vernachlässigten Krankheiten (neglected diseases) und

  • Erweiterung des Arsenals (toolbox) der Medizinischen Chemie – vom niedermolekularen Wirkstoff bis hin zum Antikörper-Wirkstoff-Konjugat.

Höhepunkte waren die Vorträge von Hans-Joachim Böhm (Hoffmann-La Roche) zur Zukunft der Medizinischen Chemie, von Stephan Hanessian (Universität Montreal) zum Design und zur Synthese von Wirkstoffprototypen, die aus Naturstoffen abgeleitet sind, und von Youssef Bennani (Vertex Pharmaceuticals, Kanada) über Umpolung und die Kunst der Innovation.


Internet


www.imsc2012.org

www.efmc.info

Auszeichnungen

Alexander Levitzki (Hebrew University Jerusalem, Israel) erhielt den Nauta Award für Pharmakochemie. Krizysztof Joswiak (Medizinische Universität Lublin, Polen) wurde der UCB-Ehrlich Award für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Medizinischen Chemie verliehen. Der Prous Institute-Overton and Meyer Award für neue Technologien in der Arzneistoffforschung ging an Harren Jhoti (Astex Pharmaceuticals, UK). Alle Preisträger referierten über ihre Forschungen.

Von den 500 Posterpräsentationen wurden zehn mit einem Preis ausgezeichnet.

Das wissenschaftliche Programm wurde komplettiert durch ein attraktives Rahmenprogramm. Die Teilnehmer genossen das Konzert in der Heilig Kreuz Kirche und verschiedene Stadtführungen. Mit einer Gala in den Ullstein-Hallen im historischen Zeitungsviertel von Berlin endete das Symposium stilgerecht. Der nächste ISMC wird 2014 in Lissabon stattfinden. Siehe www.imsc2014.org.


Bernd Clement



DAZ 2012, Nr. 51, S.

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