Prisma

Risikofaktor Pflanzenschutzmittel

Warum ein Mensch an Parkinson erkrankt, ist bislang noch nicht im Detail bekannt. Vermutet wird ein Zusammenspiel aus genetischen und Umweltfaktoren. Für Letzteres haben Forscher aus Dresden nun neue Hinweise. Sie vermuten Pflanzenschutzmittel als Risikofaktoren.

Ein Team um die Professoren Richard Funk und Heinz Reichmann hat den Einfluss des Insektizids Rotenon auf die Entstehung von Parkinson untersucht und den Mechanismus entschlüsselt, mit dem das Pflanzenschutzmittel Symptome der Erkrankung auslöst und verstärkt. Bei Mäusen konnten die Forscher zeigen, dass Rotenon bei Nerven im Darmtrakt eine Ausschüttung des Proteins Alpha-Synuclein bewirkt. Dieses wird ins Gehirn transportiert, lagert sich dort in Neuronen an und zerstört sie. Hintergrund für die Untersuchung waren Beobachtungen, dass Menschen, die in landwirtschaftlichen Betrieben arbeiten und dabei Pestiziden ausgesetzt sind, häufiger an Parkinson erkranken. Noch ist allerdings unklar, ob die Befunde aus dem Tierversuch auf den Menschen übertragbar sind.


ral


Quelle: Pan-Montojo, F. et al.: Nature Scientific Reports, DOI: 10.1038/srep00898



DAZ 2012, Nr. 50, S. 6

Das könnte Sie auch interessieren

Neurologische Toxikologie

Parkinson durch Umweltschadstoffe?

Parkinson-Impfstoff erstmals in Phase-I-Studie untersucht

Lange ersehnt, endlich greifbar nahe

Ein neues Wirkprinzip lässt auf einen kausalen Therapieansatz hoffen

Mit PARP-Inhibitoren gegen Parkinson

Terazosin und Co. könnten das Fortschreiten der neurodegenerativen Erkrankung verhindern

Von Prostatahyperplasie zu Parkinson

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.