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Im Aufwärtstrend

Apokix-Geschäftsentwicklungsindex steigt – Lieferengpässe alltägliches Problem              

(apokix/wes). Der monatliche Apotheken-Konjunkturindex Apokix zeigt aufwärts – wenn auch auf niedrigem Niveau. Nachdem im September diesen Jahres bei der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage noch der zweitniedrigste Wert seit Beginn der Erhebungen 2010 ermittelt wurde, stieg der Index nun zum zweiten Mal in Folge an und erreichte im November ein neues Jahreshoch von 59 Punkten.

Trotzdem beurteilen immer noch insgesamt 55 Prozent der befragten Apothekenleiter ihre aktuelle wirtschaftliche Lage negativ oder sehr negativ. Dabei sehen sich Apotheken mit einem Umsatz unter zwei Millionen Euro pro Jahr in einer besonders kritischen Lage. Von ihnen bewerten 60 Prozent ihre Lage als negativ oder sehr negativ und nur zwölf Prozent sehr positiv oder eher positiv. Bei den Apotheken mit Jahresumsatz über zwei Millionen haben 21 Prozent eine positive und nur 43 Prozent eine negative Beurteilung ihrer wirtschaftlichen Lage abgegeben.

Insgesamt 55 Prozent der Apotheker bewerten ihre wirtschaftliche Lage als schlecht oder sehr negativ. Im September waren es noch 70 Prozent.

Positive Erwartungen

Einen deutlich positiven Trend zeigt die erwartete Geschäftsentwicklung, sie erreichte mit 70,9 Punkten den höchsten Wert seit Oktober 2010. Sie liegt damit immer noch deutlich unter 100 Punkten, welche ein ausgewogenes Verhältnis von positiven und negativen Angaben zur Geschäftslage darstellen würden. Immerhin 54 Prozent der Apotheker erwarten jedoch, dass sich ihre Geschäftslage stabilisiert oder verbessern wird, während im Dezember 2011 noch 86,7 Prozent mit einer sich verschlechternden wirtschaftlichen Lage ihrer Apotheke rechneten.

Geschäftserwartungen im Aufwärtstrend Noch nie in diesem Jahr beurteilten Apotheker ihre Zukunft positiver.

Lieferprobleme alltäglich

Fast drei Viertel der für Apokix befragten Apotheker gaben an, in den letzten drei Monaten mehrmals wöchentlich oder sogar täglich von Lieferengpässen betroffen gewesen zu sein. Am häufigsten war dies der Fall bei Rabatt-Arzneimitteln, bei denen 99 Prozent der Befragten Probleme nannten, gefolgt von Grippe-Impfstoffen (86 Prozent), Arzneimitteln ohne Rabattvertrag und sonstigen Impfstoffen.

Die Verantwortung für die Lieferprobleme sahen 76 Prozent bei den Krankenkassen, 74 Prozent bei der pharmazeutischen Industrie und immerhin 52 Prozent bei der Politik beziehungsweise der aktuellen Gesetzeslage. Nur 11 Prozent gaben dem pharmazeutischen Großhandel eine (Mit-)Schuld. Immerhin 84 Prozent der befragten Apotheker konnten der Aussage, die Lieferprobleme führten zu einer Gefährdung der Versorgungssicherheit der Patienten, voll oder eher zustimmen. Einigkeit herrschte, dass die Engpässe zu einer deutlichen Erhöhung des Beschaffungsaufwands in der Apotheke führen (99 Prozent stimmen eher oder voll zu).

Fast drei Viertel aller Befragten hatten in den letzten drei Monaten öfter als einmal pro Woche Lieferprobleme.

Apokix – Das Stimmungsbarometer der Apotheken in Deutschland


Der Apotheken-Konjunkturindex Apokix ermittelt monatlich die wirtschaftliche Stimmung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker. Mit der "Frage des Monats" werden Einschätzungen zu aktuellen Marktthemen erhoben. Der Apokix dient der deutschen Apothekerschaft als Sprachrohr und bietet der Branche, seinen Vertretern und Marktpartnern fundierte Informationen über Geschäftslage und Geschäftserwartungen sowie aktuelle Themen. Teilnehmen können Leiterinnen und Leiter öffentlicher Apotheken in Deutschland. Voraussetzung ist eine einmalige Registrierung per Fax oder online unter www.apokix.de

Initiator des Apokix ist das Kölner Institut für Handelsforschung (IFH). Das IFH ist ein Forschungs- und Beratungsunternehmen mit empirisch basierten Businesslösungen für den Handel und agiert seit Jahrzehnten als Partner des Apothekenmarktes sowie der pharmazeutischen Großhändler und Hersteller.



DAZ 2012, Nr. 49, S. 26

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