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DAK-Gesundheit startet Rabattverträge für Humaninsuline

Kasse: Versorgung von Diabetikern wird nicht leiden

BERLIN (ks). Die DAK-Gesundheit hat neue Rabattverträge abgeschlossen: Bereits ab 1. Dezember 2012 gelten erstmals Verträge über kurzwirksame, intermediäre und kombinierte Humaninsuline. Vertragspartner sind Novo Nordisk und Sanofi Aventis. Darüber hinaus hatte die Kasse weitere 48 generische Wirkstoffe ausgeschrieben, für die sie nun die Zuschläge erteilt hat. Diese Rabattverträge sollen am 1. Januar 2013 starten.

Die DAK-Gesundheit hat als eine der ersten Krankenkassen Rabattverträge für Humaninsuline ausgeschrieben. Allerdings soll es hier – anders als bei den gewöhnlichen Generika-Rabattverträgen – keine generelle Austauschpflicht in der Apotheke geben. "Unsere Versicherten müssen daher keine Sorge haben, dass sie ihr altbewährtes Insulin nicht mehr bekommen können. Sie erhalten weiterhin das ihnen bekannte Präparat – auch über die zwei Jahre geltende Vertragsdauer" versichert Horst Bölle, Leiter des Geschäftsbereichs Produktmanagement. Die Entscheidung für das jeweilige Präparat treffe weiterhin der Arzt. Die Rabatt-Insuline sollen nur dann in Betracht kommen, wenn der Patient aus medizinischen Gründen umgestellt wird oder wenn er zum ersten Mal ein Insulin bekommt.

Die Ausschreibung war unter anderem vom Deutschen Diabetiker Bund scharf kritisiert worden. Doch Bölle tritt den Vorwürfen entgegen: Die öffentliche Ausschreibung beschädige die Versorgungsqualität für Diabetiker keinesfalls. Das Gegenteil sei der Fall, denn für die Diabetiker, die bisher ein kostensparendes Re-Import-Insulin erhalten haben, stünden nun auf Wunsch zwei Originalpräparate zur Auswahl. "Auch hier hat sich wieder unser Modell bewährt, dass wir nicht nur Verträge mit einem Hersteller abschließen, sondern mit bis zu drei Partnern", sagt Bölle. Überdies gingen die Zuschläge für 48 Wirkstoffe an insgesamt 32 Hersteller. Auch hier setzte die DAK-Gesundheit auf das Mehrpartnermodell. In den meisten Fällen wurden drei Hersteller bezuschlagt. Besonders erfolgreich war die Stada-Gruppe mit 22 Zuschlägen für Stadapharm und 25 für Aliud sowie die Bietergemeinschaft Teva/Ratiopharm mit 27 Zuschlägen. Der dritte große Generika-Konzern, die Sandoz-Gruppe, ist hingegen gar nicht mit von der Partie. Die Verträge haben eine Laufzeit von zwei Jahren und gelten erstmalig für alle Versicherten der DAK-Gesundheit – also auch die der ehemaligen BKK-Gesundheit und BKK Axel Springer.



DAZ 2012, Nr. 46, S. 26

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