Aus der Hochschule

Gesundheitsökonomische Forschung in Hamburg

HCHE offiziell eröffnet

Am 25. Oktober wurde das "Hamburg Center for Health Economics" (HCHE) offiziell eröffnet. Das größte Zentrum für gesundheitsökonomische Forschung in Deutschland arbeitet bereits seit 2010 und ist jetzt mit sechs Lehrstühlen komplett. Eine Besonderheit des HCHE ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg und der Medizinischen Fakultät am Uni-Klinikum Eppendorf (UKE).
HCHE-Direktor Prof. Dr. Jonas Schreyögg hat große Ziele für das gesundheitsökonomische Zentrum in Hamburg. Foto: Adriane Beck und Partner

Gesundheitsökonomische Forschung soll die Grundlagen für die Ausrichtung eines leistungsfähigen und zugleich solidarischen Gesundheitssystems liefern. "Die Ergebnisse unserer Forschungen finden Niederschlag in den Planungen der gesundheitspolitischen Entscheider, von Krankenkassen und Versorgern wie Krankenhäusern und Pflegediensten oder auch der Industrie", erklärte Prof. Dr. Jonas Schreyögg, der als Betriebswirtschaftler und Gesundheitsökonom das HCHE leitet. Ziel sei, das HCHE zu einem der international führenden gesundheitsökonomischen Zentren zu machen – mit York und Stanford als Vorbildern. Schon jetzt ist das HCHE eines von vier deutschen gesundheitsökonomischen Zentren, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert werden. Jede Woche stellt das HCHE ein bis zwei Studien fertig, erklärte Schreyögg und ergänzte: "Unsere Intention ist es, der Gesellschaft mit unseren Forschungserkenntnissen den Weg für eine sichere Gesundheitsversorgung zu ebnen."

Interdisziplinäre Arbeit

Bei der Eröffnung hob der Hamburger Wissenschaftsstaatsrat Dr. Horst-Michael Pelikahn den interdisziplinären Ansatz von medizinischer und ökonomischer Forschung hervor. Prof. Dr. Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg, erklärte: "Die Universität hat es geschafft, attraktive Wissenschaftler mit zumeist internationaler Reputation in ihre Mauern zu bringen." Vertreter der beiden beteiligten Fakultäten lobten die hohe Qualität der Forschung. Prof. Dr. Gabriele Löschper, Dekanin der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, würdigte den beiderseitigen Vorteil. Medizin-Dekan Prof. Dr. Dr. Uwe Koch-Gromus verwies auf die bereits seit Jahren etablierte "national wie international hoch eingeschätzte Versorgungsforschung" am UKE und bezeichnete das HCHE als deutschlandweit einzigartige Einrichtung.

Neben dem wissenschaftlichen Interesse ist die große ökonomische Bedeutung des Gesundheitswesens ein weiterer Antrieb für die Arbeit des HCHE, denn die Gesundheitswirtschaft ist die Branche mit der größten Zahl an Beschäftigten in Deutschland.

Die Arbeit der über 50 forschenden Wissenschaftler am HCHE umfasst die Themengebiete Finanzierung des Gesundheitswesens, Bevölkerungsgesundheit, gesundheitsökonomische Evaluation, Krankenhäuser und Ärzte sowie Märkte für Arzneimittel. Außer der Forschung gibt es am HCHE auch Lehrveranstaltungen zu Besonderheiten des Gesundheitswesens.


tmb



DAZ 2012, Nr. 44, S. 117

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