Prisma

Stammzellen-Flexibilität basiert auf einem Enzym

Die Pluripotenz von Stammzellen hat der Wissenschaft lange Zeit Rätsel aufgegeben. Eine aktuelle Studie ist dem Verständnis der Vielfältigkeit nun ein Stück näher gekommen.

Das Enzym Mof sorgt der Studie zufolge bei Stammzellen dafür, dass sie sich in jede Zelle unseres Körpers verwandeln können. Mof gehört zu den Histon-Acetyltransferasen. Es koordiniert die Abläufe bei der Kern-Transkription. Ganz variabel scheint das Enzym darüber zu entscheiden, welches Gen beim nächsten Vorgang abgelesen wird und welches nicht. Ohne Mof würden die Zellen in die Differenzierung starten und ihre Flexibilität verlieren. Die Studienautoren um Yali Dou halten ihre Erkenntnis für wichtig in Bezug auf die Herstellung von pluripotenten Zellen aus bereits differenziertem Gewebe. Bis jetzt konnten Stammzellen aus "erwachsenen" Geweben nur mithilfe eines Krebs verursachenden Gens hergestellt werden. Neue Studien sollen klären, ob Mof diese Methode unterstützen oder sogar ablösen könnte.


sk/ra


Quelle: Dou, Y. et al.: Cell Stemm Cell 2012; 11: 163



DAZ 2012, Nr. 38, S. 6

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