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Spahn wirbt für Grippe-Impfung

In Westfalen-Lippe lässt Impfquote zu wünschen übrig

BERLIN (ks). Jens Spahn hat sich zu Wochenbeginn in einer Hausarztpraxis seiner Heimatstadt Ahaus gegen Grippe impfen lassen – Lieferschwierigkeiten gab es bei ihm nicht. Zur Seite standen dem 32-Jährigen die Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Gabriele Regina Overwiening, der Landesgeschäftsführer der Barmer GEK NRW, Heiner Beckmann, und der 2. Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, Dr. Gerhard Nordmann.
Jens Spahn erhält von seinem Hausarzt Dr. Nikolaus Balbach (re.) die Grippe-Impfung, beobachtet von Heiner Beckmann, Gabriele Regina Overwiening und Dr. Gerhard-Nordmann (v. li.). Foto: AVWL

Anlässlich der bevorstehenden Grippesaison appellieren Apotheker, Ärzte und Kassen in Westfalen-Lippe an die Bevölkerung, sich in den kommenden Wochen gegen Grippe impfen zu lassen. Ihre Botschaft: "Impfen ist ein einfaches aber wirksames Mittel gegen die saisonale Grippe. Vor allem Ältere und chronisch Kranke sollten mit dem bevorstehenden Beginn der kalten Jahreszeit die Chance nutzen, sich wirksam davor zu schützen".

Spahn ist sich bewusst, nicht zu einer der klassischen Zielgruppen der Grippeschutzimpfung zu gehören. Er hält diese Präventionsmaßnahme dennoch auch bei jüngeren Menschen für wichtig. "Denn vor allem für die Familienangehörigen und die Kollegen am Arbeitsplatz ist der persönliche Grippeschutz sehr sinnvoll", sagte Spahn. Grundsätzlich wird die Impfung "Risikogruppen" empfohlen. Dazu zählen über 60-Jährige, chronisch Kranke, immungeschwächte Personen, Schwangere und Personen, die umfangreichem Publikumsverkehr ausgesetzt sind – z. B. medizinisches Personal.

Hintergrund des Appells sind die niedrigen Impfquoten im Landesteil Westfalen-Lippe. So wurden in der Region im Jahr 2005 noch insgesamt rund 1,43 Millionen Grippeschutzimpfungen durchgeführt. Im Jahr 2007 waren es 1,29 Millionen und 2010 nur noch etwa 1,18 Millionen Grippeschutzimpfungen. Erst im zurückliegenden Jahr 2011 konnte sich dieser Trend wieder leicht nach oben verbessern: 2011 gab es mit insgesamt ca. 1,21 Millionen Grippeschutzimpfungen rund 26.300 Impfungen mehr als noch im Jahr 2010.

Einen faden Beigeschmack erhält die Aktion angesichts der Lieferprobleme von Novartis Vaccine in Schleswig-Holstein, Hamburg und Bayern (siehe vorheriger Artikel). Auch Spahn zeigte sich über die Situation wenig beglückt: "Eigentlich erwartet man bei Weltkonzernen schon, dass wenn sie sich an Ausschreibungen beteiligen, sie dann auch liefern können. Das ist alles sehr unbefriedigend."



DAZ 2012, Nr. 38, S. 34

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