Prisma

Auch Moleküle kuscheln

Die Proteinklasse der Adhäsions-GPCRs bildet unter anderem im Gehirn und im Immunsystem wichtige Schaltstellen. Ein internationales Forscherteam hat nun untersucht, wie die Proteine arbeiten und dabei festgestellt, dass sie "kuscheln".

Im menschlichen Organismus gibt es 33 Variationen der Adhäsions-G-Protein-gekoppelten Rezeptoren, kurz Adhäsions-GPCRs. Sie spielen im Gehirn und im Immunsystem eine wichtige Rolle und auch bei der Bildung von Herz- und Blutgefäßen. Arbeiten die Proteine nicht richtig, können Hör- und Sehbehinderungen oder Entwicklungsstörungen des Gehirns die Folge sein. Bislang war unklar, wie die Adhäsions-GPCRs Signale weiterleiten. Nun wurde erstmals ein Mechanismus beschrieben. Die Proteine "umarmen" sich, um Signale von einem Partner an den anderen weiterzugeben. Im Rahmen der Untersuchung wurde auch die molekulare Struktur ermittelt, an der sich die Rezeptoren bei der Umarmung berühren. Sie könnte künftig als Angriffspunkt für Arzneistoffe dienen.


ral


Quelle: Prömel, S. et al.: Cell Reports 2012; 2 (2): 321 – 331



DAZ 2012, Nr. 37, S. 6

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