Aus Kammern und Verbänden

Was ist schön?

Veranstaltung der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe

Dem "ewigen Streben nach Schönheit" widmete sich die 5. Fortbildungsveranstaltung der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe am 25. August. Fast 250 Zuhörer kamen in den Rathausfestsaal von Münster, wo drei Referenten das Thema aus unterschiedlicher Sicht erörterten.

Beate Reker blickt in den Spiegel.

"Was ist schön? – Unser Idealbild von Schönheit unterliegt dem Wandel. Es ist abhängig von gesellschaftlichen Bedingungen, Trends, Modeerscheinungen, Kultur, Religion und Werten", sagte Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe und Stiftungsvorsitzende, in ihrer Einführung. Als extrem unterschiedliche Schönheitsideale nannte sie den fülligen Frauentyp des Malers Peter Paul Rubens und das magere Fotomodel Twiggy der 60er Jahre.

Einen "literarisch-philosophischen Blick in die Spieglein von gestern und heute" wagte Beate Reker, Schauspielerin und Mitbegründerin des Theaters im Pumpenhaus in Münster. Mit einem Augenzwinkern und einem Spiegel als Requisit begab sie sich auf eine literarische und dichterische Reise durch die Jahrhunderte, in denen die Gesellschaft und die Künstler die Frage "Was ist eigentlich schön?" höchst unterschiedlich beantworteten.

Etwa 250 Personen nahmen an der 5. Fortbildungsveranstaltung der Apothekerstiftung teil. Fotos: AK WL

Im zweiten Vortrag ging Dr. Hiltrud von der Gathen aus der Sicht einer Apothekerin der Frage "Ist Schönheit gestaltbar?" nach. Dabei stellte sie heraus, was Schönheit ausmacht und was die Gesellschaft im Allgemeinen als "schön" betrachtet. Am Beispiel prominenter Frauen wie Claudia Schiffer, Carla Bruni und Madonna legte sie dar, wie die Stars "schön" gemacht und dabei umgestaltet werden. Wenn sie sich ohne Make-up und Haute Couture "im Original" in der Öffentlichkeit zeigen, was immer wieder geschieht, sind sie kaum wiederzuerkennen.

Der Dermatologe Dr. Klaus Hoffmann erörterte die Frage nach der Gestaltung der Schönheit aus der Sicht eines Arztes, der selbst Schönheitsoperationen durchführt. Medizinisch sei heute "fast alles möglich", aber es sei grundsätzlich immer wichtig, zu fragen, ob eine gewünschte Maßnahme für den jeweiligen Menschen überhaupt sinnvoll ist.

Dr. Hiltrud von der Gathen
Dr. Klaus Hoffmann


Overwiening resümierte die Vorträge und zitierte abschließend den Dichter Christian Morgenstern: "Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet." Dem konnten die Teilnehmer im Publikum nur einvernehmlich zustimmen. Der Nachmittag klang mit einem Umtrunk und kleinen Imbiss aus, gesponsert von den Kammermitgliedern Margarate und Jochen Tautges, Dr. Hiltrud von der Gathen und Dr. Anke Lochmann.

Schon jetzt steht fest: Im September 2012 macht die Apothekerstiftung das halbe Dutzend voll – mit ihrer sechsten Fortbildungsveranstaltung.



Michael Schmitz

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