Prisma

Brustkrebspatientinnen profitieren von Vitamin D

Eine adjuvante Aromatasehemmer-Therapie ist bei postmenopausalen Frauen mit hormonrezeptorpositivem Brustkrebs häufig mit schwerwiegenden Nebenwirkungen verbunden. Verträglicher kann die Therapie einer aktuellen Untersuchung zufolge durch Gabe von Vitamin D werden.

Vitamin-D-Mangel ist bei Brustkrebspatientinnen weit verbreitet. Bei davon Betroffenen kann eine hochdosierte Vitamin-D-Gabe eine adjuvante Aromatasehemmer-Therapie verträglicher machen. Foto: Thomas Hecker - Fotolia.com

Eine Therapie mit Aromatasehemmern führt bei vielen Frauen zu muskuloskelettalen Schmerzen und Fatigue. Nicht selten sind die Nebenwirkungen so belastend, dass die Behandlung abgebrochen werden muss. Da bekannt ist, dass Brustkrebspatientinnen auch häufig unter einem Vitamin-D-Mangel leiden, haben US-amerikanische Wissenschaftler nun untersucht, ob sich über einen Ausgleich dieses Mangels die Nebenwirkungsrate bei Aromatasehemmer-Therapie beeinflussen lässt. Über einen Zeitraum von 24 Wochen erhielten insgesamt 147 Mammakarzinom-Patientinnen zusätzlich zu ihrer Standardbehandlung mit Letrozol plus 600 IU Vitamin D3 und 1200 mg Calcium täglich randomisiert entweder weitere 30.000 IU Vitamin D3 p. o. wöchentlich oder Placebo. Das Ergebnis spricht für die Vitamin-D-Supplementation. Von den Probandinnen der Verumgruppe litten zu Studienende signifikant weniger unter muskuloskelettalen Schmerzen als von der Placebogruppe (38 versus 61 Prozent). Ebenfalls zeigte sich ein positiver Effekt der Vitamin-D-Gabe in Bezug auf die Fatigue-Symptomatik. Qamar J. Khan, der die Studienergebnisse vor Kurzem auf der ASCO-Jahrestagung in Chicago vorstellte, zieht daraus den Schluss, dass die Gabe von Vitamin D zusätzlich zu einer adjuvanten Aromatasehemmer-Therapie eine sinnvolle Maßnahme ist, die die Lebensqualität der Betroffenen verbessert und darüber auch die Compliance stärken kann. Er bezeichnete die hochdosierte Vitamingabe zudem als sicher.


ral


Quelle: Khan, Q. J. et al.: Abstract 9000, ASCO-Jahrestagung, 1. – 5. 6. 2012, Chicago



DAZ 2012, Nr. 31, S. 8

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