Prisma

Antikörper an häufigen Fehlgeburten schuld

Eine Forschergruppe der Universität München hat eine mögliche Ursache für rezidivierende Spontanaborte entdeckt.

Etwa 5% der Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch werden zwar leicht schwanger, verlieren aber ihre Schwangerschaften innerhalb der ersten drei bis vier Monate im Rahmen von Fehlgeburten. Man spricht hier von rezidivierenden oder habituellen Spontanaborten. Auch nach umfangreicher Diagnostik fanden sich bei vielen dieser Patientinnen bislang keine Ursachen für das Problem. Einer Gruppe um Professor Christian Thaler vom Hormon- und Kinderwunschzentrum am Klinikum der Universität München ist es jetzt jedoch gelungen, einen Auslöser für gehäufte Fehlgeburten zu identifizieren. Wie sie in "Fertility and Sterility" schreiben, fanden sie bei 17% der Frauen mit zwei oder mehr aufeinander folgenden Fehlgeburten Antikörper gegen Antigene des menschlichen Mutterkuchens (Trophoblast). Bei Frauen mit drei oder mehr Fehlgeburten waren diese Antikörper sogar in 34% nachweisbar. Die Studienautoren hoffen, dass sich aus den Erkenntnissen bald therapeutische Konsequenzen ergeben.


ral


Quelle: Rogenhofer, N. et al.: Fert. Stert., Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1016/j.fertnstert.2011.11.014



DAZ 2012, Nr. 3, S. 6

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