Prisma

Neuer Biomarker für MS entdeckt

Eine multiple Sklerose (MS) sicher zu diagnostizieren, erfordert viel Erfahrung. Manchmal ist eine eindeutige Diagnose erst nach Jahren möglich. Ein neuer potenzieller Biomarker, der mittels Bluttest bestimmt wird, könnte künftig die Diagnose vereinfachen.

Ein Team des Krankheitsbezogenen Kompetenznetzes multiple Sklerose hat den Kaliumkanal KIR4.1 als Ziel von Autoantikörpern bei MS identifiziert. Die Forscher konnten bei fast der Hälfte der untersuchten MS-Patienten einen Autoantikörper gegen KIR4.1 im Blut nachweisen.

KIR4.1 findet sich vor allem in der Zellmembran von Gliazellen, die für den Stoffwechsel im Gehirn und die Bildung der Markscheide verantwortlich sind. Die Forscher fanden heraus, dass der Autoantikörper genau dort an KIR4.1 bindet, wo das Protein aus der Zellmembran herausragt. Im Tiermodell führt der Autoantikörper zum Verlust von KIR4.1 und zur Aktivierung der Komplementkaskade, einem Teil der Antikörperantwort. Der Autoantikörper ist also biologisch aktiv und trägt möglicherweise zur Schädigung in der MS-Läsion bei.


hel


Quelle: Srivastava, R. et al.: N. Engl. J. Med. 2012; 367:115 – 123

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