Amok laufende Immunzellen in den Selbstmord treiben
Bei Autoimmunerkrankungen richtet sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper. Dabei greifen Autoantikörper körpereigenes Gewebe an. Diese Autoantikörper werden durch B-Lymphozyten produziert, die der Selbstkontrolle des Immunsystems entkommen sind und sozusagen Amok laufen. Vor einigen Jahren konnten Bonner Wissenschaftler zeigen, dass regulatorische T-Lymphozyten diese B-Lymphozyten unterdrücken. Nun haben sie entschlüsselt, wie das funktioniert: Die regulatorischen T-Lymphozyten haben auf ihrer Oberfläche zwei Moleküle, die an die Oberfläche der fehlgeleiteten B-Lymphozyten binden. Durch das Andocken wird eine Signalkette ausgelöst, die am Ende in den Zellen ein Selbstmordprogramm auslöst. Nützliche B-Lymphozyten bleiben unbehelligt. Die Wissenschaftler hoffen nun, die Entdeckung zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen nutzen zu können.
hel/ral
DAZ 2012, Nr. 26, S. 6