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Orales Methotrexat ebenso gut wie Injektion

Wenn Kinder regelmäßig eine Spritze benötigen, kann dies eine ziemliche Belastung sein. Dann ist es gut, wenn es orale Alternativen gibt. Für Patienten, die von juveniler idiopathischer Arthritis betroffen sind, konnte nun gezeigt werden, dass die orale Gabe von Methotrexat ebenso effektiv ist, wie die Methotrexat-Injektion.

Foto Gina Sanders – Fotolia.com

Kinder und Jugendliche mit chronischen Krankheiten entwickeln teilweise eine "Spritzenangst", wenn sie regelmäßige Injektionen benötigen. Bei vielen Arzneistoffen ist eine orale Gabe jedoch nicht möglich oder der Injektion unterlegen. Für die Behandlung der juvenilen idiopatischen Arthritis mit Methotrexat gilt dies offenbar nicht. Deutsche Wissenschaftler haben Daten des seit 2005 bestehenden Methotrexat-Registers ausgewertet. Insgesamt wurden Daten von mehr als 400 Patienten mit juveniler idiopatischer Arthritis berücksichtigt, die seit sechs Monaten kontinuierlich mit Methotraxat behandelt wurden und keine zusätzliche Therapie erhielten. Das Durchschnittsalter der Studienteilnehmer betrug zehn Jahre, zwei Drittel der Probanden waren weiblich, die Methotrexat-Dosierungen waren vergleichbar. 63 Prozent der Patienten folgten einer oralen, 32 Prozent einer Injektionstherapie. Die Wirksamkeit der Behandlung lag in beiden Gruppen bei knapp über 70 Prozent, die Nebenwirkungsrate war bei den Injektions-Probanden leicht erhöht und elf Prozent brachen die Therapie wegen unangenehmer Begleiterscheinungen ab. Die häufigsten Nebenwirkungen stellen Übelkeit und Erbrechen dar. Insgesamt sehen die Studienautoren beide Behandlungsregimes als vergleichbar an. Es gebe somit keinen Grund, Kinder und Jugendliche mit Methotrexat-Injektionen zu behandeln, wenn dies ein Problem für die jungen Patienten darstellt.


sk


Quelle: Klein, A. et al.: Arthritis Care Res., Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1002/acr.21697



DAZ 2012, Nr. 23, S. 8

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