Prisma

Diabetes beginnt im Kopf

Das Gehirn spielt für das menschliche Essverhalten und damit auch für Stoffwechselkrankheiten wie Typ-2-Diabetes eine entscheidende Rolle. Das machten Wissenschaftler auf dem vor Kurzem veranstalteten Diabetes Kongress 2012 deutlich.

Foto Tiani Pacs Software

Hormone und andere Botenstoffe sowie das Nervensystem benachrichtigen die "grauen Zellen" laufend über die aktuellen Energiereserven und deren Verteilung im Körper. Diesen Informationen entsprechend steuert das Gehirn die Nahrungsaufnahme und den Energieverbrauch. Eine Fehlregulation in diesem komplexen Zusammenspiel kann zu übermäßigem Essen führen. Das daraus resultierende Übergewicht ist eine der Ursachen für die Entstehung eines Typ-2-Diabetes, so die Aussage auf dem Diabetes Kongress. Einen weiteren Zusammenhang sahen die Wissenschaftler dort in einer Beeinflussung bestimmter Hirnregionen durch Insulin sowie in einer Modifikation von Gehirnregionen durch eine fettreiche Ernährung. So wurden bei Mäusen nach mehrtägiger Gabe von sehr fettreichem Futter entzündliche Prozesse im Hypothalamus beobachtet, die zu einer Veränderung des Nervengewebes in diesen Hirnregionen führten.


hel/ral


Quelle: Symposium "Insulin, Adipokine und Gehirn", veranstaltet vom Deutschen Zentrum für Diabetesforschung auf dem Diabetes Kongress am 18. Mai 2012 in Stuttgart



DAZ 2012, Nr. 22, S. 6

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