Prisma

Typ-2-Diabetes, weil Testosteron fehlt

Bei Männern im fortgeschrittenen Alter könnte eine nachlassende Testosteronproduktion ein Grund für die Entstehung eines Typ-2-Diabetes sein. Darauf deuten aktuelle Ergebnisse aus Tierstudien hin.

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Es ist seit Längerem bekannt, dass ein Typ-2-Diabetes bei Männern häufig mit einem niedrigen Testosteronblutspiegel verbunden ist. Die Vermutung, dass das eine vom anderen abhängen könnte, liegt somit nahe, war bislang aber nicht bestätigt. Auch war unklar, wer hier Henne und wer Ei ist. Schottische Wissenschaftler haben nun Licht ins Dunkel gebracht. Sie führten Untersuchungen an Mäusen durch, die keinen Androgenrezeptor exprimieren, und simulierten so den Testosteronmangel. Tatsächlich konnten sie bei den Mäusen bereits in jungen Jahren eine Insulinresistenz beobachten. Wurden die Tiere hyperkalorisch ernährt, beschleunigte sich die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes. Auch neigten die Tiere zu einer viszeralen Adipositas, ausgelöst durch das Adipogen RBP4, für das erhöhte Serumwerte gefunden wurden. Dieses Adipogen soll nun im Fokus weiterer Untersuchungen am Menschen stehen, um herauszufinden, inwieweit sich der Zusammenhang aus dem Tierversuch auf den Menschen übertragen lässt.


ral


Quelle: McInnes, K. et al.: Diabetes 2012; 61: 1072 – 1081



DAZ 2012, Nr. 19, S. 6

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