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Personalplanung in der Apotheke

Damit Apotheken auch in Zukunft leistungsfähig bleiben, fordert ADEXA eine sinnvolle Personalplanung, die ältere Kollegen ebenso einbezieht wie den Nachwuchs in allen Berufsgruppen.
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Erfahrene und junge Kollegen – beide nützen dem Betrieb.

In der neuen Apothekenbetriebsordnung steht: "Zur Gewährleistung eines ordnungsgemäßen Betriebs der Apotheke muss das notwendige Personal, insbesondere auch das pharmazeutische Personal, in ausreichender Anzahl vorhanden sein" (§ 3). Damit wird eine Forderung von ADEXA bald geltendes Recht. Doch woher nehmen und nicht stehlen? Denn Apotheker und PTA werden zur Mangelware.

Betriebe schlecht vorbereitet

Forscher in Göttingen und Kassel haben in einer Studie dargelegt, dass sich Deutschlands Arbeitgeber kaum auf den demografischen Wandel einstellen. Zwar bedauern Personalchefs den Verlust von Wissen durch den Vorruhestand, wirksame Strategien dagegen entwickeln sie aber nur selten. So sind z. B. Angebote zum betrieblichen Gesundheitsmanagement rar. Auch passen viele Firmen ihre Leistungsvorgaben nicht an oder stellen keine speziell ausgestatteten Arbeitsplätze zur Verfügung. Flexible Arbeitszeiten und Weiterbildungsangebote sind eher die Ausnahme als die Regel.

Suche nach Ursachen

Generell sehen die Autoren der Studie mögliche Gründe in der Wirtschaftskrise: Ab 2007 hatten viele Betriebe andere Sorgen, als sich um die Altersstruktur ihrer Belegschaft zu kümmern – und so haben sie das Problem erst einmal auf die lange Bank geschoben. Zudem galt ein "unblutiger" Personalabbau durch vorgezogenen Ruhestand als gesellschaftlich akzeptierte Maßnahme.

Zukunftschancen durch Ausbildung

Zwar gibt es für Unternehmer keine kurzfristigen, monetären Anreize, um in die Personalentwicklung zu investieren. Dennoch müssen sie es tun, um dem Fachkräftemangel zu begegnen – auch die öffentlichen Apotheken. Wer heute keine PKA, PTA oder Apotheker findet, hat selbst seinen Beitrag zu leisten, etwa indem er Praktikanten oder PKA-Azubi einstellt. Stimmt die Altersstruktur, können erfahrene und junge Kollegen voneinander lernen, auch zum Wohl des Betriebs.


Quelle

Knut Tullis et al.: Perspektiven alter(n)sgerechter Betriebs- und Tarifpolitik, in: WSI-Mitteilungen, Heft 2/2012.


Michael van den Heuvel



DAZ 2012, Nr. 19, S. 88

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