Weiterhin kein Linagliptin in Deutschland

Boehringer Ingelheim beendet Preisverhandlungen mit GKV-Spitzenverband

BERLIN (ks). Boehringer Ingelheim hat die aktuellen Preisverhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband zu seinem oralen Antidiabetikum Linagliptin (Trajenta®) beendet. "Ein Erstattungspreis auf dem Niveau der generischen Vergleichstherapie der Sulfonylharnstoffe im niedrigen zweistelligen Centbereich (Tagestherapiekosten) ist für das Unternehmen nicht akzeptabel", vermeldete Boehringer letzte Woche. Nun ist Linagliptin offiziell aus dem Handel genommen.

Weiterhin kein Linagliptin in Deutschland

Boehringer und Lilly, die das Präparat gemeinsam entwickelt haben und vertreiben, hatten schon während des Verfahrens der frühen Nutzenbewertung entschieden, Linagliptin in Deutschland nicht auf den Markt zu bringen. Ihnen widerstrebte die vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) ausgewählte Vergleichstherapie. Dennoch durchlief Linagliptin das Verfahren – und auch die Preisverhandlungen starteten. Damit ist es nun vorbei. Wie Boehringer mitteilte, war für Linagliptin in Deutschland ein Herstellerabgabepreis von 1,20 Euro Tagestherapiekosten nach Abzug des Zwangsrabattes vorgesehen. Der europäische Durchschnittspreis liege bei 1,27 Euro Tagestherapiekosten, so das Unternehmen. Die Präparate, mit denen der G-BA Linagliptin verglichen hatte, sind allerdings deutlich günstiger. Insofern dürfte die Annäherung zum GKV-Spitzenverband schwierig gewesen sein.

Boehringer Ingelheim und Lilly äußerten nun ihr Bedauern, "dass ein neuer Wirkstoff wie Linagliptin zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu einem angemessenen Preis, der dieser Innovation gerecht werden würde, auf den deutschen Markt gebracht werden kann". Engelbert Günster, Landesleiter Deutschland bei Boehringer sieht die Befürchtungen, die bereits zu Beginn des AMNOG-Prozesses bestanden, bestätigt. "Einen Preis auf Generikaniveau der Sulfonylharnstoffe im niedrigen zweistelligen Centbereich können wir als forschendes Arzneimittelunternehmen für ein innovatives Medikament nicht akzeptieren." Die Unternehmen fordern nun eine erneute und sachgerechte Nutzenbewertung. Zudem wollen sie einige Prozessfragen juristisch klären lassen. Bis zu einer Einigung über einen für die Unternehmen akzeptablen Erstattungsbetrag ist Linagliptin in Deutschland weiterhin nicht verfügbar.

In anderen Ländern ist es dagegen auf dem Markt. In Europa haben die nationalen Gesundheitsbehörden entweder einen Preis auf dem Niveau von DPP-4-Inhibitoren genehmigt oder auf den Linagliptin-Preis in anderen europäischen Ländern verwiesen. So nimmt es nicht Wunder, dass Deutschland hier kein Vorbild für andere Länder sein will.

DAZ 2012, Nr. 18, S. 40

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