Prisma

Mit Coffein gegen trockene Augen

Kaffee-, Tee- und Colatrinker leiden seltener unter trockenen Augen als Menschen, die keine coffeinhaltigen Getränke konsumieren. Verantwortlich dafür ist ein Polymorphismus im CYP-System, wie eine aktuelle Studie nun nachgewiesen hat.

Foto Rob Stark – Fotolia.com
Coffein inside Menschen, die regelmäßig eine Portio Coffein zu sich nehmen, leiden einer Studie zufolge seltener unter trockenen Augen. Für eine Coffeintherapie bei trockenem Auge ist es aber noch zu früh.

Starke Coffeinkonsumenten leiden Beobachtungen zufolge seltener unter trockenen Augen als Personen, die Kaffee, Tee und Cola meiden. Aufgrund dieser Beobachtung starteten Forscher um Reiko Arita von der Universität Tokio nun eine sechstägige Studie mit 78 gesunden Probanden. Sie verabreichten ihnen entweder coffeinhaltige oder wirkstofffreie Kapseln. Die Wirkstoffgruppe erhielt durchschnittlich 5 bis 7 mg Coffein pro Kilogramm Körpergewicht, das entspricht etwa drei bis fünf Tassen Kaffee täglich. Nach knapp einer Woche bestimmten die Wissenschaftler die Höhe des Tränenmeniskus am Unterlid, der in direktem Zusammenhang mit der körpereigenen Tränenproduktion steht. Zusätzlich wurde jeder Proband einem Gentest unterzogen, der Varianten im ANDORA2A- und im CYP-1A2-Gen aufdeckt. Das erste Gen kodiert den Adenosin-A2a-Rezeptor, der für die blockierende Wirkung von Coffein verantwortlich ist. Das zweite Gen ist für den Metabolismus des Xanthinderivates über das CYP-Enzym 1A2 in der Leber zuständig. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass durch verschiedene Varianten in beiden Genen, Coffein die Tränenproduktion erhöhen kann. Die kleine Studie bedarf nun der Bestätigung durch weitere Untersuchungen, um eine orale Coffeintherapie im Falle von trockenen Augen zu rechtfertigen.


sk


Quelle: Arita, R. et al.: Ophthalmology, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1016/j.ophtha.2011.11.033



DAZ 2012, Nr. 18, S. 8

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