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Botox bei Migräne nur schwach wirksam

Botulinumtoxin A ist unter anderem zur prophylaktischen Behandlung der Migräne zugelassen. Wie eine Metaanalyse von 27 placebokontrollierten und vier Vergleichsstudien nun ergab, ist die Wirkung des Nervengiftes insgesamt nur schwach und sein Einsatz nur bei häufigen Kopfschmerzattacken sinnvoll.

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In den für die Metaanalyse untersuchten Studien waren neben Migräne- auch Patienten mit Spannungskopfschmerzen einbezogen. Insgesamt wurden die Daten von weit mehr als 5000 Patienten ausgewertet. Dabei wurde unter anderem eine Unterteilung in Patienten mit episodischen (weniger als 15 Krankheitstage pro Monat) und chronischen Kopfschmerzen (entsprechend mehr Krankheitstage) vorgenommen. Eine signifikante Wirkung von Botulinumtoxin A stellten die Studienautoren nur bei letzterer Patientengruppe fest. Die prophylaktischen Injektion von Botulinumtoxin A senkte die Krankheitstage um 2,06 pro Monat bei chronischen Spannungskopfschmerzen und um 2,30 pro Monat bei der chronischen Migräne. Die Autoren sehen den Wert der Behandlungsmethode daher als begrenzt an.


ral


Quelle: Jackson, J. L. et al.: JAMA 2012; 307: 1736 – 1745



DAZ 2012, Nr. 18, S. 6

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