Prisma

Mangelware Cortisol

Bei Menschen mit koronarer Herzerkrankung (KHK) kommt es unter mentalem Stress zu einer geringeren Ausschüttung des Stresshormons Cortisol als bei gesunden Menschen. Verstärkt wird der "Hypocortisolismus" durch das Vorliegen einer Depression.

Das haben Wissenschaftler vor Kurzem auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie berichtet. Die Forscher um Dr. Christiane Waller hatten 43 Herz-Kreislauf-Patienten mit und ohne Depression sowie elf gesunde Probanden Stress ausgesetzt und die Hormonantwort darauf gemessen. Insbesondere bei den KHK-Patienten mit Depression zeigte sich dabei im Vergleich zu den gesunden Kontrollpersonen eine deutlich verminderte Cortisol-Ausschüttung – und zwar abhängig vom Schweregrad der Depression. Die Studienautoren sehen in dem Ergebnis einen Hinweis darauf, dass bei diesen Patienten eine gesteigerte Entzündungstätigkeit und Immunantwort vorhanden ist. Auch könnte der Zusammenhang eine Erklärung dafür liefern, warum KHK-Patienten häufiger an Depressionen leiden als Gesunde.


ral


Quelle: Waller, Christiane et al.: Vortrag auf der 78. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie



DAZ 2012, Nr. 17, S. 6

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