Ernährung aktuell

Limonade geht aufs Herz

Erhöhtes Herzinfarktrisiko in Studie festgestellt

Männer, die regelmäßig gesüßte Erfrischungsgetränke konsumieren, haben vermutlich ein höheres Risiko für einen Herzinfarkt. So lautet das Fazit einer US-amerikanischen Langzeitstudie, an der knapp 43.000 Männer im Alter von 40 bis 75 Jahren teilnahmen.

Die Probanden machten alle zwei bis vier Jahre ausführliche Angaben zu ihren Lebens- und Ernährungsgewohnheiten. Zusätzlich nahmen die Mediziner bei den Männern Blutproben und bestimmten verschiedene Parameter wie Blutfettwerte und Entzündungsfaktoren. In 3683 Fällen trat über einen Zeitraum von 22 Jahren ein Herzinfarkt auf. Frühere Untersuchungen hatten bereits gezeigt, dass der regelmäßige Konsum von gesüßten Erfrischungsgetränken eine Gewichtszunahme und die Entstehung von Typ-2-Diabetes begünstigt. In der aktuellen Auswertung wurde nun nach einem Zusammenhang zwischen dem Limonadenkonsum und dem Auftreten der Herzinfarkte gefahndet. Tatsächlich konnte ein solcher beobachtet werden. Mit jedem zusätzlichen Getränk am Tag stieg das Risiko um 19 Prozent, schreiben die Studienautoren in der Fachzeitschrift "Circulation". Auch waren bei häufigem Genuss von Softdrinks die Konzentrationen bestimmter Fette wie Triglyzeride und Entzündungsfaktoren im Blut erhöht. Vermutlich führt der Konsum der zuckerhaltigen Getränke zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel, der Entzündungsreaktionen und damit die Entstehung von Herzerkrankungen begünstigt. Kalorienreduzierte Erfrischungsgetränke mit künstlichen Süßstoffen schienen hingegen keinen Einfluss auf das Erkrankungsrisiko zu haben.


aid/ral


Quelle: De Koning, L. et al.: Circulation 2012; 125: 1735 – 1741



DAZ 2012, Nr. 17, S. 86

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