Prisma

Bisphenol A geht aufs Herz

Eine neue Langzeitstudie hat Bisphenol A als eine Art "Cofaktor" für kardiovaskuläre Erkrankungen entlarvt. Ein weiterer Minuspunkt für die stark umstrittene Chemikalie, die als Weichmacher in verschiedenen Plastikprodukten Verwendung findet.

Der Einfluss von Bisphenol A auf den Körper wird seit Jahren diskutiert. Nun haben Forscher um David Melzer die Daten einer zehnjährigen Beobachtungsstudie mit mehr als 1500 Probanden ausgewertet. Etwas weniger als die Hälfte entwickelte innerhalb der Studienzeit eine koronare Herzerkrankung. Zu Studienbeginn waren die im Durchschnitt 57 Jahre alten Probanden alle gesund und hatten kein erhöhtes KHK-Risiko. Auffällig war, dass die Probanden, die ein kardiovaskuläres Ereignis erfuhren, zu Studienbeginn erhöhte Bisphenol-A-Werte aufwiesen. Ob der Weichmacher allein für das erhöhte KHK-Risiko verantwortlich ist, ist laut den Studienautoren noch unklar. Die Wissenschaftler schreiben der Substanz aber eine Beteiligung in den Ausmaßen zu, wie sie zu hoher Blutdruck, Rauchen oder erhöhte Cholesterinwerte haben.


sk


Quelle: Melzer, D et al.: Circulation, DOI:10.1161/CIRCULATIONAHA.111.069153



DAZ 2012, Nr. 10, S. 6

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