DAZ aktuell

Liberalisierung des Arzneimittelvertriebs

SPD-Vorstand sieht sich missverstanden

BERLIN (ks). Mit der Formulierung zur Liberalisierung des Arzneimittelvertriebs im SPD-Parteitagsbeschluss zur Gesundheitspolitik haben sich die Sozialdemokraten viel Ärger in der Apothekerschaft zugezogen. Doch der SPD-Parteivorstand sieht sich "von einzelnen missverstanden".
Elke Ferner lädt Apothekerinnen und Apotheker zum Dialog.
Foto: DAZ/Sket

"Den Arzneimittelvertrieb werden wir liberalisieren, um Preisvorteile von größeren Vertriebsstrukturen zu erreichen" – so steht es im Parteitagsbeschluss. Welchen Interpretationsspielraum dieser Passus bietet, wird offenbar unterschiedlich gesehen. Nachdem sich bei den Sozialdemokraten zunächst niemand für die Aussage verantwortlich fühlte, gab es nun doch eine Reaktion aus dem Büro der stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden Elke Ferner, die im SPD-Parteivorstand für Gesundheitspolitik zuständig ist.

Gegenüber der DAZ hieß es, der Satz werde vom Vorstand "als Einstieg in einen Dialog mit der deutschen Apothekerschaft über die zukünftige Arzneimittelversorgung in Deutschland" verstanden. Die konkrete Ausgestaltung der zukünftigen Arzneimittelversorgung werde für das Regierungsprogramm allerdings erst noch erarbeitet. "Wir laden die Apothekerschaft ausdrücklich ein, mit uns in Gespräche einzutreten", so das Büro Ferner.



DAZ 2012, Nr. 1, S. 23

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