Gesundheitspolitik

Ab Januar 2013 werden 1,75 Euro abgerechnet!

Nach den Protestaktionen will der DAV ein weiteres Zeichen setzen

Berlin (ks). Die Mitgliederversammlung des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) hat am 27. November eine Resolution zum Kassenabschlag verabschiedet. Darin fordert sie den GKV-Spitzenverband abermals auf, "seine starre Haltung in den Verhandlungen über die Anpassung des Apothekenabschlages aufzugeben".

Protestiert wird in diesen Wochen auf vielfältige Art und Weise. Die Medienkampagne der ABDA läuft – ebenso die regionalen Proteste. Auch in dieser Woche sind noch einmal eingeschränkte Dienste angekündigt: In Nordrhein soll am Mittwoch für zwei Stunden am Vormittag nur ein Apotheker die Kunden bedienen – während das Team draußen den Dialog mit den Kunden sucht. Zudem sollen untersützende Unterschriften bei der Kundschaft gesammelt werden, Bei der ABDA ist man überzeugt, sich mit den Aktionen Respekt verschafft zu haben. Die am letzten Donnerstag verabschiedete DAV-Resolution sei nun ein weiterer Schritt. Darin heißt es: "Die im DAV zusammengeschlossenen Apothekerverbände erwarten, dass die Sonderbelastungen der Apotheken wie vom Gesetzgeber vorgesehen nach zwei Jahren zum Ende des 2012 aufgehoben werden, damit die Versicherten weiter umfassend versorgt werden können." Und weiter: "Die Apotheken in Deutschland erwarten eine schnelle Lösung durch die Schiedsstelle. Für den Fall, dass diese nicht bis zum Jahresende erreicht werden sollte, wird bei der Abrechnung mit den Krankenkassen entsprechend der gesetzlichen Regelung bis zum Erreichen der endgültigen Lösung ein Abschlagsbetrag in Höhe von 1,75 Euro abgerechnet."

Ob ein solches Vorgehen tatsächlich rechtlich zulässig ist, wird unterschiedlich beurteilt. Der alte wie neue DAV-Vorsitzende Fritz Becker hält es jedoch für die richtige Vorgehensweise – und das nicht erst seit letzter Woche.

GKV setzt auf Lösung

Beim GKV-Spitzenverband gibt man sich indessen ganz gesprächsbereit. Man will sich dort noch nicht ausmalen, wie die Kassen mit derartigen Abrechnungen umgehen werden. "Wir streben nach wie vor eine einvernehmliche Lösung an", betonte der Pressesprecher des Verbandes, Florian Lanz, gegenüber der AZ. Das Angebot an den DAV, in einem Gespräch auf Vorstandsebene eine Lösung zu suchen, stehe weiterhin. "Wir wollen nicht spekulieren, was wir machen, wenn es keine Lösung gibt. Wir wollen weiter an einer Lösung arbeiten", so Lanz.



AZ 2012, Nr. 49, S. 1

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.