Gesundheitspolitik

Deutscher Apothekertag

Nacht- und Notdienst: Bahr besucht Dorfapotheke

Jetzendorf (lk). 120 Millionen Euro locker gemacht hat die Union/FDP-Regierungskoalition für die neue Nacht- und Notdienstpauschale. Die Umsetzung gestaltet sich noch schwierig. Im Bundesgesundheitsministerium rauchen die Köpfe der Beamten. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) will sich derweil vor Ort einen persönlichen Eindruck vom Not- und Nachtdienst in einer kleinen Landapotheke verschaffen.

Am Vorabend des diesjährigen Deutschen Apothekertages in München in einer Woche will sich der Bundesgesundheitsminister in der Apotheke am Schloss in Jetzendorf informieren und ab 19 Uhr beim Not- und Nachtdienst dabei sein. Am Tag darauf wird Bahr auf dem Apothekertag eine Rede halten. Dass der Bundesgesundheitsminister schon die Details der neuen Pauschale mit nach München bringt, ist unwahrscheinlich. Dem Vernehmen nach ist die Regelung noch nicht unter Dach und Fach.

Vom Ministerium ausgewählt

Überrascht war Apothekerin Gertrud Elsenberger, Inhaberin der Apotheke am Schloss, über die Ankündigung des hohen Besuchs. Das Bundesgesundheitsministerium habe bei ihr angerufen und Minister Bahr angekündigt. Besonderes Aufheben will Elsenberger um die Bahr-Visite denn auch nicht machen. "Bei uns ist es im Nachtdienst sowieso sehr ruhig", sagt Elsenberger, "nach 22 Uhr kommt kaum noch jemand."

Daher ist die Not- und Nachtdienstproblematik für die Landapothekerin in erster Linie auch keine Frage des Geldes. Auf die neue Pauschale würde sie auch verzichten. Wichtiger wäre ihr, die Zeiten deutlich einzugrenzen. Elsenbergers Vorschlag lautet: Von 22 Uhr bis 6 Uhr bleiben die Türen geschlossen. Und Sonntags gibt es jeweils drei Stunden Notdienst am Morgen und am Nachmittag.



AZ 2012, Nr. 41, S. 2

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