Kommentar

Endlich, ein Lichtblick

Endlich, ein Lichtblick



Das Drama, das sich seit gut einem Jahr um eine längst überfällige Erhöhung des Apothekenhonorars abspielt, drohte auf das Niveau einer Seifenoper mit offener Anzahl an Folgen abzusinken. Die Apotheker reichten bereits vor über einem Jahr Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung der Apotheken ein – beim Wirtschafts- und Gesundheitsministerium sollen sie nicht angekommen sein. Und als sie denn wahrgenommen wurden, klassifizierten sie die Ministerien als nicht verlässlich. Es folgte die kleine Kabaretteinlage zwischen Wirtschafts- und Gesundheitsministerium: das Ping-pong-Spiel, wer denn nun überhaupt für die Honoraranpassung zuständig sei. Das jeweils befragte Ministerium schob die Zuständigkeit an das andere Ministerium ab.

Vorletzte Folge: das Hausnummern-Spiel. Nachdem der gesundheitspolitische Sprecher der CDU, Jens Spahn, bereits auf dem Wirtschaftsforum des Deutschen Apothekerverbands im Mai das Wiegenlied spielte, "Wir werden 2013 für die Apotheker etwas tun", und damit kundtat, dass die Regierungskoalition sich wohl auf eine Erhöhung so etwa um 200 Millionen festgelegt habe, nannte er in der letzten Woche die "Hausnummer" 8,35 Euro als konkrete Zahl, eine Erhöhung, die "vorstellbar" sei.

Kurz darauf die erneute Spielblockade aus dem Wirtschaftsministerium: Zusammen mit dem Gesundheitsministerium werde geprüft, "ob und inwieweit eine Anpassung der Apothekenvergütung mit Blick auf die Kostenentwicklung in den zurückliegenden Jahren erforderlich ist". Die Prüfungen seien noch nicht abgeschlossen. Die Experten in den Ministerien wollen sich offenbar nicht auf die vom DAV vorgelegten Zahlen verlassen.

Jetzt endlich ein Lichtblick, der DAV-Chef Becker kann Entwarnung geben: Endlich gibt es Zahlenmaterial, das die Ministerien anerkennen. Man hat eine Basis, die als verlässlich gilt und die zeigt, dass es mit den Apotheken bergab ging. Jetzt heißt es auf die Schlussfolgerungen warten, auf die Zahl 8,xx oder 9,xx.

Das Gerangel zeigt, wie schwierig das politische Geschäft ist. Erst recht, wenn es um Honorarerhöhungen im Gesundheitsmarkt geht. (Ausnahme bei den Ärzten: hier scheint der Honorarstrom leicht zu fließen. Woran liegt’s?) Dass die Politik eine überfällige Honoraranpassung aber derart despektierlich behandelte, ist bemerkenswert.

Mittlerweile wird es auch für die ABDA unangenehm. Spätestens zum Apothekertag sollte mehr als eine Hausnummer vorliegen.

Peter Ditzel

AZ 2012, Nr. 28, S. 1

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