Gesundheitspolitik

Apothekenmarkt wächst im März schwächer

1. Quartal 2012: Knapp eine Milliarde Euro Zwangsrabatte

Berlin (az). Nach einem Zuwachs im mittleren einstelligen Bereich hat sich das Wachstum des Apothekenmarktes im März wieder etwas abgeschwächt. Nach aktuellen Zahlen von IMS Health legte der Umsatz um 2,8 Prozent zu und erreichte einen Wert von 2,2 Mrd. Euro (zu ApU). Der Absatz der Packungen stagnierte bei 132 Millionen Packungen (- 0,1%).

Zu beachten ist bei diesen Zahlen allerdings, dass der März in diesem Jahr einen Arbeitstag weniger hatte als 2011. Zudem war vom Umsatz- und Absatzrückgang vor allem der OTC-Markt betroffen. Die Umsatzentwicklung im Gesamtmarkt wird jedoch stark durch rezeptpflichtige Präparate beeinflusst, auf die ein deutlich höherer Marktanteil (84 Prozent im März 2012) entfällt. Der Absatz verteilt sich hingegen nahezu hälftig auf rezeptpflichtige und rezeptfreie Präparate (53% Marktanteil).

So stieg der Umsatz rezeptpflichtiger Präparate im März 2012 um 3,4 Prozent, der Absatz um 1,5 Prozent. Bei den rezeptfreien Präparaten ging der Umsatz im März dagegen leicht um 0,3 Prozent zurück. Um 1,6 Prozent sank die Zahl der abgegebenen Packungen.

Die GKV-Ausgaben für Arzneimittel (inkl. Impfstoffe und Testdiagnostika) stiegen im März etwas schwächer als im Gesamtmarkt. Sie lagen um 2,6 Prozent höher als im Vorjahresmonat und betrugen 2,6 Mrd. Euro (zu AVP). Nach Absatz verzeichnet der Markt einen geringen Zuwachs von 1,5 Prozent. IMS Health-Hintergrundanalysen zeigen bei verschreibungspflichtigen Medikamenten einen Zuwachs der N3-Packungen und einen Rückgang der kleineren Schachteln. Die Zunahme der großen Packungen zeigt sich bei Präparaten unter Rabattvertrag (Einfluss der Packungsgrößenänderungsverordnung) und bei patentgeschützten Arzneien (Etablierung neuer Therapien).

IMS Health nahm zudem die von Apotheken und Arzneimittelherstellern im 1. Quartal 2012 geleisteten Rabatte unter die Lupe. Sie beliefen sich auf 937 Mio. Euro. Dies ist ungefähr gleich viel wie im Vorjahresquartal. Die Apotheken zahlten von Januar bis März 318 Mio. Euro Kassenabschlag an das GKV-System. Das sind fünf Millionen Euro oder 1,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Hersteller mussten 619 Mio. Euro (- 1,1%) Zwangsrabatt an die gesetzlichen Krankenkassen und 111 Mio. Euro Herstellerrabatt an die PKV abführen.



AZ 2012, Nr. 20, S. 3

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