Gesundheitspolitik

Immer mehr Apotheken schließen

Vor allem drei Bundesländer betroffen

Berlin (az). So wenige Apotheken wie heute gab es zuletzt vor 15 Jahren: Derzeit sind es 21.238. Nach Angaben des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) sank ihre Zahl im vergangenen Jahr in Bayern (-44), Nordrhein-Westfalen (-34) und Hessen (-24) am stärksten. Zusammen verzeichnen die drei Bundesländer die Hälfte des bundesweiten Rückgangs (-203) im Jahr 2011.

Der EU-Durchschnitt der Apothekendichte liegt laut DAV bei 3300 Einwohnern pro Apotheke. Deutschland befindet sich mit rund 3800 Einwohnern pro Apotheke zwischen den beiden Nachbarländern Polen (3600) und Tschechien (4500).

Den Rückgang der Apothekenzahlen erklärt der DAV-Vorsitzende Fritz Becker damit, dass die Apotheken ihre Leistungen zu den Kosten von heute und den Honoraren von vor acht Jahren erbringen müssen. Auch in diesem Jahr bürde ihnen das AMNOG weitere Zusatzbelastungen auf, etwa den erhöhten Abschlag für die Kassen. Becker: "Wir brauchen eine Anpassung der Vergütung pro rezeptpflichtigem Arzneimittel an die allgemeine Kostenentwicklung. Vor allem die Nacht- und Notdienste, die Rezepturen und die Abgabe von Betäubungsmitteln müssen leistungsgerecht bezahlt werden."



AZ 2012, Nr. 17, S. 2

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