Gesundheitspolitik

BKKen freuen sich an Rabatten

Dennoch: Ausgabenbegrenzung auch weiterhin nötig

Berlin (ks). Die Betriebskrankenkassen haben nach Angaben des BKK-Bundesverbands im Jahr 2011 rund 4,5 Milliarden Euro für Arzneimittel ausgegeben. Im Vergleich zu 2010 sind dies 102 Millionen Euro bzw. 2,2 Prozent weniger. Grund sind vor allem der seit dem 1. Januar 2011 geltende höhere Apothekenabschlag und der neue Großhandelsrabatt. Hinzu kommt der bereits Mitte 2010 erhöhte Herstellerabschlag.

Durch die geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen im Arzneimittelbereich konnten im BKK-System Rabatte in Höhe von rund 538 Millionen Euro erzielt werden, erklärte Heinz Kaltenbach, Geschäftsführer des BKK-Bundesverbandes. Dies sei gegenüber 2010 eine Steigerung um 25 Prozent. "Doch eine dauerhafte Lösung sind die erhöhten Rabatte nicht, da sie zeitlich befristet sind", gibt Kaltenbach zu bedenken. "Um die Patienten langfristig finanziell zu entlasten, werden daher dringend weitere Maßnahmen zur Ausgabenbegrenzung benötigt" – welche lässt der Verbandschef allerdings offen. Auch die Einsparungen aus Rabattverträgen bleiben unerwähnt.

Letztlich, so der BKK-Bundesverband weiter, sind die Arzneimittelausgaben je Versicherten im BKK-System 2010 und 2011 nahezu konstant geblieben. In beiden Jahren seien rund 350 Euro je Versicherten für Arzneimittel ausgegeben worden. Die Anzahl der Einzelverordnungen habe letztes Jahr bei rund 7,9 Verordnungen je Versicherten gelegen. Eine Verordnung habe im Schnitt mit rund 45 Euro zu Buche geschlagen. Allerdings: Hier handelt es sich um bundesweite Durchschnittswerte. Regional differierten die Ausgaben für Arzneimittel stark. Während in Bayern im Jahr 2011 für jeden BKK-Versicherten nur durchschnittlich 287 Euro für Arzneimittel aufgebracht wurden, waren es in Sachsen rund 475 Euro. Zudem erhielt jeder bayerische Versicherte im Schnitt zwei Einzelverordnungen weniger als ein sächsischer.



AZ 2012, Nr. 10, S. 2

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