Arzneimittel und Therapie

Kein Beweis für Asthma durch Paracetamol

Die Pharmakovigilance Working Party (PhVWP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) sieht bislang keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen Paracetamol-Einnahme während der Schwangerschaft oder der frühen Kindheit und dem Auftreten von Asthma bei Kindern. Regulatorische Maßnahmen werden nicht für erforderlich gehalten.

Vor dem Hintergrund neuerer Studien hat die PhVWP überprüft, ob eine Paracetamol-Einnahme während der Schwangerschaft oder der Kindheit das Asthmarisiko erhöht. Ein kausaler Zusammenhang konnte zwar nicht festgestellt werden, doch neue Daten sollen sorgfältig analysiert werden. Empfohlen wird, Paracetamol in der Schwangerschaft und bei Kindern nur dann einzusetzen, wenn es eindeutig erforderlich ist. Änderungen der Verschreibungspflicht oder andere Maßnahmen, wie sie aufgrund der neuen Studienlage von dem Erlanger Pharmakologen Prof. Dr. Dr. Kay Brune gefordert werden (DAZ 2010, Nr. 49, S. 42 – 43), werden im Hinblick auf die Asthmaproblematik nicht für erforderlich gehalten. Die Position der PhVWP stützt damit die Argumente anderer Experten wie die der Aachener Pharmakologen Prof. Dr. Konrad Heintze und Prof. Dr. Kai-Uwe Petersen (DAZ 2011, Nr. 7, S. 68 – 72) sowie dem Geschäftsführer Wissenschaft des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller (BAH), Dr. Elmar Kroth (klicken Sie hier). In diesen Beiträgen wird die Datenlage zu Risiken von Paracetamol ausführlich diskutiert und kommentiert.


Quelle

Pharmacovigilance Working Party, February 2011, Plenary Meeting, Monthly Report 24. Februar 2011


du



DAZ 2011, Nr. 9, S. 36

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