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Die DAZ wird 150

Peter Ditzel

Wenn eine Fachzeitschrift 150 Jahre alt wird, ist das schon ein bemerkenswertes Ereignis. Die Deutsche Apotheker Zeitung hat ihren runden Geburtstag in diesem Jahr erreicht. Wir freuen uns, dass wir 150 Jahre DAZ feiern können.

Am 1. Juli 1861 erschien in Göppingen ein "Pharmaceutisches Wochenblatt aus Württemberg", der Ursprung der heutigen DAZ. Gründer des Wochenblatts war Apotheker Gottlieb Zwink. Das Wochenblatt verbreitete sich schnell über den gesamten süddeutschen Raum und wuchs rasch zu einer Zeitung und schließlich zu einer Zeitschrift heran. Die weite Verbreitung im südlichen Raum bedingte schon wenige Jahre später den Namenswechsel in "Süddeutsche Apotheker-Zeitung". Der Bedarf nach einer verbandsunabhängigen Fachzeitschrift war groß. Immer mehr Apotheker wählten diese pharmazeutische Zeitschrift zu ihrer bevorzugten Fachlektüre. Bald stand einer weiten Verbreitung in ganz Deutschland nichts mehr im Wege, so dass der regional geprägte Name nicht mehr zutreffend war. Noch in den Jahren des Zweiten Weltkriegs fusionierte die Süddeutsche Apotheker-Zeitung mit der jüngeren Deutschen Apotheker-Zeitung, einem Mitteilungsblatt des früheren Deutschen Apothekervereins, um dann offiziell im Oktober 1950 als "Deutsche Apotheker-Zeitung vereinigt mit Süddeutscher Apotheker-Zeitung" in ganz Deutschland zu erscheinen. Der Untertitel "Zeitschrift für praktische und wissenschaftliche Pharmazie" zeigte, dass es Anspruch der Zeitschrift war, alle Belange des Pharmazeuten, des Apothekers abzudecken. Um dieses Programm zu unterstreichen und gleichzeitig die Unabhängigkeit von Organisationen und Verbänden hervorzuheben, änderte man den Untertitel der DAZ in den 60er Jahren in "Unabhängige pharmazeutische Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis" – bis heute Programm für die DAZ.

Als pharmazeutische Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis fühlt sich die DAZ verpflichtet, den Pharmazeuten, den Apothekerberuf, den Apotheker als Heilberufler und Kaufmann zu unterstützen. Die DAZ wendet sich an den Apotheker in allen Tätigkeitsbereichen: in der inhabergeführten öffentlichen Apotheke, in Krankenhausapotheken, an der Hochschule, in der Industrie, bei Behörden und Organisationen, bei der Bundeswehr, an Schulen und in der Verwaltung. Woche für Woche bringt sie Informationen, die für den Apotheker(beruf) in allen seinen Facetten von Bedeutung sind, Nachrichten, Aufsätze und Erkenntnisse aus der Wissenschaft, aus dem Gebiet der Arzneimitteltherapie und Medizin, aus der Berufs- und Gesundheitspolitik, aus Industrie und Apothekenpraxis.

Unabhängig – die DAZ ist keine Verbandszeitschrift, kein Mitteilungsblatt oder Sprachrohr einer Organisation. Die DAZ kann es sich erlauben, zu hinterfragen, querzudenken, auch andere Meinungen zu Wort kommen zu lassen. Mit Analysen, Meinungsbeiträgen und Kommentaren versteht sich die DAZ auch als kritisches Forum, das für Diskussionen und Meinungsaustausch offen ist und sie anregen will. DAZ-Leserinnen und -Leser wissen dies zu schätzen.

150 Jahre DAZ – Verlag und Redaktion freuen sich, dass ihre "alte Dame DAZ" eine junge, quicklebendige und tonangebende Größe darstellt, die nicht nur zuverlässig informiert und berichtet, sondern auch Trends setzt und Meinungen macht.

Um das DAZ-Jubiläum in diesem Jahr gebührend zu würdigen, haben wir uns einige Überraschungen für Sie ausgedacht. So viel sei schon heute verraten: Wir werden im Verlauf dieses Jahres auf unterschiedliche Art und Weise an das 150-jährige Bestehen der DAZ erinnern und anknüpfen.

Ein ganz besonderer Dank gilt allen Generationen von Leserinnen und Lesern in den letzten 150 Jahren bis heute, die dazu beigetragen haben, die DAZ zu dem zu machen, was sie ist: die größte unabhängige pharmazeutische Fachzeitschrift im deutschsprachigen Raum. Wir freuen uns, wenn die DAZ auch in Zukunft Ihre Fachzeitschrift ist, die Sie im Beruf, bei der Aus-, Fort- und Weiterbildung begleitet.

Möglich, dass sich in Zukunft die äußeren Medienträger weiter ändern, dass Internet und elektronische Formen der Informationsverbreitung zunehmen. Auf gut aufbereitete, sorgfältig recherchierte und zuverlässig berichtete Nachrichten, Fakten und Informationen – in welcher Medienform auch immer – wird man aber auch in Zukunft in der Pharmazie nicht verzichten können. Unter der Marke DAZ, gedruckt oder elektronisch, werden wir Ihnen diese Informationen gerne liefern. Die DAZ steht an Ihrer Seite. Versprochen.


Peter Ditzel



DAZ 2011, Nr. 8, S. 3

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