DAZ aktuell

Wo genau drückt der Schuh?

STUTTGART (lav). Seit Jahresbeginn haben die Neuregelungen des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG) die Arbeitswelt in den niedergelassenen Apotheken nachhaltig beeinflusst. Eines kam zum anderen: Packungsgrößenchaos in den ersten Wochen gepaart mit der finanziellen Ungewissheit, wie sich die Großhandelskonditionen entwickeln werden. Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg fasst in einer aktuellen Online-Umfrage bei seinen Mitgliedern nach, wie die konkreten Auswirkungen des AMNOG aussehen.
Argumentationshilfen für Gespräche mit Politikern erhofft sich LAV- Präsident Becker von der Online-Umfrage zu den AMNOG-Auswirkugen in Baden-Württembergs Apotheken. Foto: LAV Baden-Württemberg

In 25 Fragen können sich Apothekerinnen und Apotheker im Mitgliederbereich von www.apotheker.de detailliert darüber auslassen, wie sich die Gesundheitsreform 2011 in den baden-württembergischen Apotheken auswirkt und mit welchen Maßnahmen die Inhaber der Apotheken diesen Auswirkungen begegnen. LAV-Präsident Fritz Becker: "Wir wollen genauer wissen, was das AMNOG in den Apotheken auslöst. Es war im Vorfeld viel darüber gemutmaßt worden, wo und wie sich die Gesundheitsreform niederschlagen wird. Wir wollen nun Zahlen haben: Wo müssen wie viele Arbeitskräfte eingespart werden? Wo werden Leistungen wie kostenfreie Lieferung bis ans Krankenbett oder Kundenzeitschriften und andere Zugaben gestrichen? Wie verhält sich der Großhandel wirklich in den Verhandlungen der neuen Konditionen? All das fragen wir online bei unseren Mitgliedern ab." Das Ausfüllen des Fragebogens werde nur wenige Minuten in Anspruch nehmen. "Wir wünschen uns, dass möglichst viele Mitglieder in Baden-Württemberg mitmachen. Denn die Erkenntnisse sollen uns helfen, in politischen Gesprächen noch zielgerichteter Forderungen stellen zu können und zu belegen, wo es durch das AMNOG zu untragbaren Veränderungen für die einzelne Apotheke kommt", erläutert Becker weiter.

Die eingegebenen Daten werden laut Mitteilung des LAV Baden-Württemberg anonymisiert und können der einzelnen Apotheke nicht zugeordnet werden. Wer Filialen betreibt, soll den Online-Fragebogen für jede Betriebsstätte gesondert bearbeiten. Die Mitglieder des LAV kennen solche elektronischen Befragungen schon. Als sehr effizient hat sich vor zwei Jahren schon einmal eine Online-Befragung erwiesen. Damals hatte der LAV umfassend zum Thema Hilfsmittelversorgung befragt. "Die Daten sind auch für die ausfüllende Apotheke gleich sichtbar und können am Ende der Befragung ausgedruckt werden. Der LAV wird die gesammelten Antworten kumuliert auswerten. "Selbstverständlich werden wir unsere Mitglieder in geeigneter Form über die Ergebnisse dieser Umfrage informieren", teilt der LAV mit.



DAZ 2011, Nr. 7, S. 30

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.