Prisma

Taxi für Zytostatika entwickelt

Einer Wissenschaftlergruppe der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg ist es gelungen, einen Nanotransporter zu entwickeln, mit dessen Hilfe Zytostatika gezielt zum Tumor gebracht werden können.

Kernstück der Entwicklung ist ein spezielles Prodrug-Konzept. Dabei übernimmt ein winziges verzweigtes Polymer, das von einer schützenden untoxischen Polyethylenglykolschicht umgeben ist, die Rolle des Transporters. Über eine säurelabile Sollbruchstelle wird daran das Zytostatikum gebunden. Aufgrund lückenhafter Gefäßbereiche des Tumors kann sich der Nanotransporter mit dem Chemotherapeutikum an Bord gezielt im Geschwür anreichern. Durch das saure Milieu der Krebszellen bricht die Bindung zwischen Zytostatikum und Transportmittel, das Zytostatikum wird freigesetzt und kann im Tumor wirken. Gesundes Gewebe wird nicht beeinträchtigt, was die gefürchteten Nebenwirkungen von Chemotherapien vermindert. In präklinischen Studien mit Mäusen ließ sich auf diese Weise sogar ein kompletter Rückgang des Tumors erreichen.


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Quelle: Pressemitteilung der Klinik für Tumorbiologie, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 3. 2. 2011



DAZ 2011, Nr. 7, S. 6

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