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Keine Lösung für Arzneimüllentsorgung

HAMBURG (ks). Wohin mit Alt-Arzneimitteln? Dies ist vielerorts noch immer ein Problem – obwohl die bundesweite Entsorgung mithilfe des Logistikunternehmens Vfw-Remedica bereits vor fast zwei Jahren eingestellt wurde. Auch in Hamburg bemühen sich die Apotheker seit über einem Jahr um eine Nachfolge-Regelung für eine sichere Entsorgung von Arzneimüll. Erfolglos, wie die Apothekerkammer nun mitteilte.
Wohin damit? In Hamburg sind Verhandlungen zur Arzneimittelmüllentsorgung über die Apotheken gescheitert. Foto: ABDA

Für Rainer Töbing, Präsident der Apothekerkammer Hamburg, ist klar, wer hierfür verantwortlich ist: "Das Verhalten von Politik und Stadtreinigung ließ die Verhandlungen scheitern." Er betonte, dass die Hamburger Apotheker dies sehr bedauerten.

Arzneimittelmüll gehört rechtlich zum Siedlungsabfall und ist damit Hausmüll. Sicher ist eine Entsorgung im Hausmüll aber nicht immer – kritisch kann es etwa werden, wenn Kinder die bunten Tabletten finden. Daher war es bis zum Frühjahr 2009 auch üblich, dass alle Apotheken die Alt-Arzneimittel annahmen. Aufgrund einer Änderung der Verpackungsverordnung im Jahr 2009 übernimmt die pharmazeutische Industrie jedoch nicht mehr die Kosten für die gesonderte Entsorgung des Arzneimülls. In den zurückliegenden Monaten versuchten die Beteiligten in Hamburg, das bewährte Verfahren zu erhalten. Töbing betonte, dass die Hamburger Apotheker bereit gewesen wären, der Stadtreinigung zusätzlich zu den bereits vom Verbraucher gezahlten Müllgebühren für die Entsorgung des Arzneimülls über die Apotheken eine weitere pauschale Vergütung zu zahlen. "Erzielte Verhandlungsergebnisse auf Spitzenebene mit der Stadt wurden von der Stadtreinigung danach schriftlich anders bestätigt", resümiert Töbing enttäuscht.



DAZ 2011, Nr. 6, S. 42

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