Prisma

Auf den Hund gekommen

Die Tatsache, dass Hunde exzellente Spürnasen besitzen, macht sich der Mensch z. B. bei der Drogenfahndung schon seit Langem zunutze. Dass Hunde auch als "Diagnostiker" einsetzbar sind, hat eine japanische Studie unlängst gezeigt.

Dass Hunde Krebs erschnüffeln können, ist bekannt. Die aktuelle Studie zeigt jedoch eindrucksvoll, wie effektiv die tierische Spürnase arbeitet. Im Test musste ein Labrador Retriever an der Atemluft und an Stuhlproben von 48 Darmkrebspatienten und 258 gesunden Kontrollpersonen riechen. Er lag mit seiner Diagnose fast immer richtig: Bei den Atemluftproben erschnüffelte er in 37 von 38 Fällen die Krebsprobe, bei den Stuhlproben lag er in 33 von 36 Fällen richtig. Insgesamt also eine Trefferquote von über 90 Prozent. Besonders erfolgreich war der Hund beim Erschnüffeln früher Stadien von Kolorektalkarzinomen – er schlug gängige Krebstests um Längen. Einen routinemäßigen Einsatz von Hunden in der Diagnostik wird es wohl trotzdem nicht geben. Die aufwendige Ausbildung ist zu teuer. Möglicherweise steht der Hund aber für elektronische Nasen Pate, die Krebs künftig effizienter diagnostizieren können als bisherige Tests.

ral


Quelle: Sonoda, H. et al.: Gut, DOI: 10.1136/gut.2010.218305



DAZ 2011, Nr. 6, S. 6

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.