DAZ aktuell

Patienten fordern Bürokratieabbau

KÖLN (ks/ifh). 78 Prozent der Bundesbürger glauben, dass ihre gesundheitliche Versorgung unter bürokratischen Vorgaben für Ärzte und Apotheker leidet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der IFH Pharma Experts am Institut für Handelsforschung in Köln.
Zu viel Zeit am Schreibtisch müssen Ärzte und Apotheker aus Sicht der Patienten verbringen. Wo sie recht haben …
Quelle: Noweda eG, Essen

Einer Untersuchung der FH Münster zufolge ist das Apothekenpersonal durchschnittlich 90 Minuten täglich damit beschäftigt, bürokratische Angelegenheiten zu erledigen. Hierzu zählt insbesondere das Handling der zahlreichen Rabattverträge. Aber auch die derzeitigen Prüfungen von Betäubungsmittelrezepten durch einzelne Krankenkassen sorgt für einen hohen Verwaltungs- und Prüfaufwand in der Apotheke. Bei den Medizinern ist das Bild ähnlich: 80 Prozent sind mindestens zwei Stunden täglich im Papierkrieg gefangen. Bei fast jedem fünften Befragten sind es laut IFH sogar mehr als drei Stunden pro Tag. Gegenwärtig erhofft sich die Ärzteschaft, dass die Regierungskoalition ihre Versprechungen in Sachen Bürokratieabbau wahr macht und ihr in Sachen Praxisgebühr entgegen kommt.

Angesichts dieser Lage sind immer mehr Patienten der Auffassung, dass die Arbeitskraft ihrer Ärzte und Apotheker durch bürokratische Auflagen der Krankenkassen gefesselt wird. Diese Zeit stehe sodann für die Versorgung der Patienten in der Apotheke oder Arztpraxis nicht zur Verfügung. Dies, so das IFH, führe auf Seiten der Patienten zu Verunsicherung und Unzufriedenheit.



DAZ 2011, Nr. 50, S. 32

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