Aus Kammern und Verbänden

Parlamentarisches Frühstück in Berlin

Präsidium und Geschäftsführung des Landesapothekerver bandes Baden-Württemberg diskutierten mit neun Bundestagsabgeordneten beim traditionellen parlamentarischen Frühstück in Berlin über die Arzneimittelversorgung und die Situation der öffentlichen Apotheken. Dabei forderte Präsident Fritz Becker, die Honorierung der Apothekenleistung anzupassen.
Foto: LAV BW
Fritz Becker, Präsident des LAV Baden-Württemberg, legte den Parlamentariern den Standpunkt der Apotheker dar.

Die Apotheker sind dran!

Becker legte dar, dass die Vergütung der Apothekerleistung sich seit 2004 so gut wie nicht verändert habe. "Keine andere Berufsgruppe arbeitet heute noch zum Entgelt von vor sieben Jahren. Das Apothekenfixum bildet heute nicht mehr die gestiegenen Anforderungen an die Gesundheitsdienstleistung der Apotheken ab." Die Apothekerschaft habe ganz erheblich dazu beigetragen, dass das Finanzpolster der gesetzlichen Kranken versicherungen heute deutlich dicker ist als vor dem Inkrafttreten des AMNOG. Einsparungen alleine durch die Rabattverträge von rund 1,4 Mrd. Euro in diesem Jahr wären ohne die Apotheken nicht möglich gewesen. Dazu kommt noch ein Einsparvolumen von rund 400 Millionen Euro durch den gestiegenen Apothekenabschlag und den durchgereichten Großhandels-Sparbeitrag. "Nach diesem Apotheken-Sonderopfer müssen wir jetzt mal wieder an der Reihe sein und eine Erhöhung unserer Honorierung bekommen", fasste Becker zusammen.

Nacht- und Notdienst besser honorieren

Apotheken auf dem Land haben öfter Nacht- und Notdienst als Apotheken in der Großstadt und sind dadurch in einer schlechteren wirtschaftlichen Lage. Dazu Becker: "Apotheken übernehmen mit dem Nacht- und Notdienst und auch anderen Dienstleistungen Gemeinwohl-Aufgaben. Diese Aufgaben müssen aber auch entsprechend bezahlt werden. Wie bei den Ärzten auch – das ist meine Minimalforderung – müssen die Fachkräfte nach der Dauer des Dienstes bezahlt werden und nicht nach In anspruchnahme."

Die Abgeordneten Hilde Matt heis (SPD) und Michael Hennrich (CDU) meinten darauf, dass dieser Einsatz für die Allgemein heit anders und besser honoriert werden müsse, um die flächendeckende Versorgung im ländlichen Raum nicht zu gefährden.

Hinsichtlich der Novellierung der Apothekenbetriebsordnung warnte Becker vor Regelungen, die zu Pseudo-Apotheken führen können, denn "Apotheken, die nur begrenzt Rezepturen, Nacht- und Notdienst oder an dere Dienstleistungen anbieten, zerstören die flächendeckende Versorgung gerade im ländlichen Bereich."


Quelle: LAV BW


cae



DAZ 2011, Nr. 49, S. 82

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