Prisma

Lungenkrebs mit Mikrowellen bekämpfen

Frankfurter Mediziner behandelten im Rahmen einer Studie 80 Lungenkrebs-Patienten erfolgreich mit der sogenannten Mikrowellenablation.

Bei der Mikrowellenablation wird unter lokaler Betäubung eine Sonde durch die Haut eingeführt, mit der Mikrowellen direkt auf den Tumor geleitet werden. Die Krebszellen verbrennen unter der Hitze der fünf- bis zehnminütigen Bestrahlung. Mithilfe von Echtzeitbildern aus dem Computertomografen wird der Eingriff kontrolliert.

Im Rahmen der aktuellen Studie wurden insgesamt 130 Tumore bei den 80 Probanden behandelt. Von diesen konnten 95 vollständig entfernt werden. Das Ein-Jahres-Überleben lag bei 91,3 Prozent, das Zwei-Jahres-Überleben bei 75 Prozent. Für den Therapieerfolg sind sowohl die Größe als auch die Lage des Tumors relevant; der Erfolg war bei einem Tumor mit einer Größe von drei Zentimetern oder weniger signifikant höher als bei größeren. Außerdem verlief die Behandlung bei peripheren Metastasen besser als bei zentral in der Lunge liegenden.

Insgesamt zeigen die Frankfurter Daten, dass die Mikrowellentherapie sicher und präzise für alle Arten von Lungenkrebs eingesetzt werden kann. Das Verfahren ist ambulant durchführbar.


hel


Quelle: Vogl, T. J., et al.: Radiology 2011; 261 (2): 643 – 651



DAZ 2011, Nr. 46, S. 6

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.