Prisma

Folsäure wirkt über die Geburt hinaus

Vor und während der Schwangerschaft wird die Einnahme von Folsäure empfohlen, um eine gesunde Entwicklung des Ungeborenen zu gewährleisten und insbesondere das Risiko von Neu-ralrohrdefekten zu minimieren. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Maßnahme auch eine Art Langzeitwirkung bis hin zum dritten Lebensjahr hat.

Eine prospektive Studie aus Norwegen umfasste insgesamt 38.954 Kinder, deren Mütter vier Wochen vor, während und bis zu drei Monaten nach erfolgter Empfängnis ausreichend mit Folsäure versorgt waren oder die nur sporadisch zu vitaminangereicherten Produkten gegriffen hatten. Dabei beobachteten die Studienautoren um Christine Roth, dass die Prophylaxe in der Frühschwangerschaft noch Jahre später einen positiven Effekt auf die neurologische Entwicklung der Kinder haben kann. Kinder von gut mit Folsäure versorgten Müttern entwickelten bis zum dritten Lebensjahr z. B. weniger Sprachstörungen als Kinder, deren Mütter keine Folsäure zu sich genommen hatten. Insbesondere bei Jungen war der Unterschied deutlich. Die Studie ist somit ein weiteres Argument, das für die Gabe von Folsäure spricht.


sk


Quelle: Roth C. et al.: JAMA 2011; 306 (14): 1566 – 1573



DAZ 2011, Nr. 43, S. 6

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